Die im Rahmen einer Zeittafel dargestellte Entwicklungsgeschichte des Dorfes Kaunitz mit den jeweiligen Hintergrundinformationen ist ein erster Versuch, die wesentlichen Ereignisse der 275-jährigen Dorfgeschichte darzustellen. Da der erste Gedanke für die Erstellung der Zeittafel erst Anfang April 2023 entstand, erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Diese Zeittafel muss stetig ergänzt, vervollständigt und gegebenenfalls korrigiert werden. Die Dorfgemeinschaft ist für jede Anregung und Ergänzung dankbar.
Zunächst werden die ersten 100 Jahre (1743 – 1842) dokumentiert. Jeweils Anfang Aug., Okt., Dez. und Febr. folgen weitere 50 Jahre, so dass ab Anfang Febr. 2024 die 275 jährige Dorfgeschichte vollständig nachlesbar ist.
Am 1. März unterzeichnete Graf Maximilian Ulrich von Kaunitz-Rietberg im mährischen Brünn eine Urkunde. Inhalt dieser Urkunde war eine doppelte Stiftung für die Schaffung eines Gymnasiums in Rietberg und die Schaffung einer Pfarrei für die Bauernschaften Liemke und Österwiehe. Außer der Pfarrkirche sollte auch ein Pfarrhaus, ein Haus für den Kaplan und ein Haus für den Küster erbaut werden. Als Ort war die sogenannte Mayburg ausgewählt worden. Der Name Mayburg lässt auf eine ehemals dort vorhandene Fluchtburg genau auf der Grenze der Bauernschaften Liemke und Österwiehe verweisen und wurde alsbald durch den Namen Neukaunitz ersetzt.
Der Sohn des Stifters, Graf Wenzel Anton von Kaunitz-Rietberg, reiste in die Grafschaft Rietberg, wo er am 06. September perönlich den Grundstein der Neukaunitzer Pfarrkirche St. Marien Immaculata legte und einige Gesetze und Dekrete erlies. Schon am 14. September fuhr er zurück nach Brünn. Er hatte in Mähren das väterliche Erbe anzutreten, denn am 10. September war sein Vater Maximilian Ulrich in Wien verstorben. Nun konnte mit dem Bau der Pfarrkirche unter der Leitung von Johann Bernhard Dieden begonnen werden. Der Bau- und Zimmermeister war in dieser Zeit an vielen Projekten in der Grafschaft beteiligt.
Am 23. Mai 1748 weihte der Osnabrücker Weihbischof Johann Friedrich Adolf Freiherr von Hoerde die neue Pfarrkirche in Neukaunitz im halbfertigen Zustand ein. Dieses Datum gilt als Gründungsdatum für das Kirchspiel Neukaunitz und somit auch für das Dorf Kaunitz. Mit dem Bau der Pfarrkirche wurde zeitgleich die Küsterei errichtet (Fertigstellung 1748) und danach das Pfarrhaus. Die Kaplanei wurde 1750 gebaut. Das Jahr 1750 wird auch als das Jahr der Fertigstellung der Kirche (ohne Turm) angesehen.
Am 23.01.1749 wurde Peter Ferdinand Bökamp aus Bokel damals “Vicarius“ und Lehrer an der hohen Schule zu Wiedenbrück, als erster Pfarrer im Kirchspiel Neukaunitz eingesetzt.
Diese Ordnung hatte nichts mit den heutigen Gesetzen und ihren Hütern zu tun. Sie regelte das Verhalten der Kirchgänger in und um das Gotteshaus. Allerdings sah sie auch Strafen für Fehlverhalten vor.
Hier wurde zum ersten Mal im Zusammenhang mit den Gottesdiensten in der Kirchenchronik eine Sängerbank erwähnt. Diese Sängerbank sieht der Kirchenchor Kaunitz als seine Gründung an und ist damit der älteste Verein des Dorfes.
Mit dem Bau des Kirchturms wurde begonnen.
Der Turm wird fertiggestellt.
Als mit den Bauten auf der Mayburg begonnen wurde, war dieses Gebiet nur sehr dünn besiedelt. Aber schon bald bildete sich der erste Kern des Dorfes entlang der neuen Kirchwege aus Österwiehe und Liemke. Der Rietberger Landdechant, Pfarrer Schürckmann, verfasste die "Gehorsamste Relation wegen dem Dorfe Neukaunitz" - hierin unterstützt er die Bitte der ersten Einwohnergeneration auf die schlechte Bodenbeschaffenheit Rücksicht zu nehmen.
Diese ersten "befreyeten Eingeseßnen" waren:
Der Rietberger Landesherr, Wenzel Anton Fürst von Kaunitz, hat mit Schutzbrief vom 17.02.1769 den Eheleuten Wolf Simon aus Mansbach in Hessen und seiner Frau Hendel (Tochter des Neuenkirchener Schutzjuden Itzig Aron) gestattet, sich in Kaunitz niederzulassen.. Gegen eine jährliche Abgabe von 12 Reichstalern wurden sie in Kaunitz geduldet und durften Handel treiben. Um seine Existenz in Kaunitz zu festigen, erwarb Wolf Simon am 05.11.1800 die 1764 gegründete Kötterstätte Nicolaus Dreyer (heute Fürstenstr. 10). Der Kauf, der vom Landesherrn 1802 genehmigt wurde, führte dazu, dass die Familie den Namen Dreyer annahm. In der Grafschaft Rietberg war es üblich/Tradition, dass jemand, der eine Hausstätte erwarb, zeitgleich den Namen der Hausstätte übernahm. In Kaunitz brachten es Wolf und Hendel Dreyer zu einem beträchtlichen Vermögen. Sie betrieben einen Handel mit Manufakturwaren, Textilien und insbesondere Fleischwaren und verkauften diese hauptsächlich im Rheinland.
Schon 1773 erschien in der hannoverschen Halbwochenschrift ein Artikel über Neukaunitz. Hier beschreibt ein Zeitgenosse seine Reise durch die Grafschaft Rietberg und bildet sich ein Urteil über die Anlage der neuen Kolonie Neukaunitz.
Für die gesamte Grafschaft Rietberg wurde eine Reform des Elementarschulwesens eingeleitet. Die Verbesserung des Bildungswesens sollte damit vorangetrieben werden. Als erstes Schulgebäude in Kaunitz wurde die 1748 fertiggestellte Küsterei genutzt. Die Schulen auf dem Lande waren damals entweder Küsterschulen in den Kirchdörfern oder kümmerliche Landschulen in den Bauernschaften, die von Wanderlehrern betreut wurden. In den bäuerlichen Schulen stand oft nicht schreiben, lesen und rechnen an oberster Stelle, sondern das Lernen von praktischer Arbeit. Der Küster war früher oft auch noch Organist, Lehrer und Postmeister.
Auch wenn die verordnete 6-jährige Schulpflicht zunächst nicht in allen Teilen der Grafschaft sofort durchgesetzt werden konnte, so blieb der von Wenzel Anton in der Grafschaft Rietberg vollzogene bildungspolitische Fortschritt, auch der in der Lehrerausbildung, insgesamt bemerkenswert und vorbildlich.
Fürst Wenzel - Anton Graf Kaunitz–Rietberg starb am 27. Juni im Alter von 83 Jahren. Der langjährige Österreichische Staatskanzler und Regent der Grafschaft Rietberg schied in Mariahilf bei Wien aus dem Leben.
Der aus Bokel stammende Ferdinand Mumbpro war zunächst Kaplan in Kaunitz und wurde 1808 als Kaplan nach Verl versetzt. Acht Jahre später, 1816, kehrt er nach Kaunitz zurück und wird Pfarrer vom Kirchspiel Kaunitz.
In der Verordnung der Königlich Preußischen Regierung Minden vom 12. Dezember 1817 wurde u. a. festgelegt, dass in jeder Gemeinde des Regierungsbezirks Minden ab dem 01.01.1818 ein Chronik-Buch eröffnet und regelmäßig fortgeführt wird. Im Kirchspiel Kaunitz wurde Pfarrer Ferdinand Mumpro mit dieser Aufgabe betraut. Am 21. Febr. 1818 hat Pfarrer Ferdinand Mumpro das Vorwort für das neue Chronik-Buch des Kirchspiels Kaunitz geschrieben. Im Vorwort hat er darauf hingewiesen, dass er wegen der guten Quellenlage zunächst auf die Entstehung des Kirchspiels, den Bau der Kirche und der Entwicklung des Dorfes Neukaunitz (später Kaunitz) eingehen werde.
Die Grafschaft Rietberg wurde von der Diözese Osnabrück getrennt und der Diözese Paderborn zugeordnet. Durch die Vereinbarung zwischen Preußen und dem heiligen Stuhl über die Neuordnung der preußischen Bistümer gelangten Teile vom Bistum Osnabrück, darunter die Grafschaft Rietberg, zum Bistum Paderborn.
Die Gemeinde Österwiehe errichtet zwei Wanderschulen bei Höweltewes und bei Lübke.
Die erste Dorfschule wurde gebaut, und nachdem sie hier in Neukaunitz "mindestfordernt ausgesetzt, erhielten die Colonen Ober- und Unteramsel in Hövelhof darauf den Zuschlag zu 360 Reichstalern. Wofür sie alles Fenster, Thüren, Bänke, Öfen, Bedielung, Verputzung, so wie sie dasteht, sogar die Schlösser an die Thüren liefern und in Stand setzen lassen mussten". Der bisherige Raum im Küsterhaus war zu klein geworden.
Gründung des ersten Schützenvereins für die Kirchspiele Verl und Kaunitz "Vereinigte Schützengilden Verl und Kaunitz", spätere Umbenennung in "St.Hubertus - Schützengilde Verl 1833 e.V."
Im Jahre 1832 wurde in Verl das erste Schützenfest gefeiert. Das Fest fand einen so großen Anklang bei Alt und Jung. Deshalb wurde bereits Anfang 1833 beschlossen, einen Schützenverein zu gründen. Gemeinsam mit dem Kirchspiel Kaunitz sollte von nun an jährlich ein Schützenfest gefeiert werden.
In Kaunitz wurde am 01. September eine Postexpedition eingerichtet. Die Fahrpost zwischen Bielefeld und Paderborn wurde über Verl, Kaunitz und Neuhaus befördert. Die Fahrpost wurde auf wetterabhängigen, engen und sich durch die Landschaft windenden Wegen gefahren. Übergeordnete Stellen drangen auf den Bau neuer Chausseen. Diese ließen aber auf sich warten.
Der Kaunitzer Eberhard Meybörger erobert die Königswürde beim Verl-Kaunitzer Schützenfest. Zu seiner Königin erwählt er die Ehefrau des Kaufmanns Dreyer, welche ebenfalls in Kaunitz wohnte.
Anstelle des pensionierten Gendarmen Jacob Teplich wurde der Militäranwärter Vogt aus Erfurt am 01. Okt. 1847 zum Gendarm in Kaunitz ernannt.
Schon einige Jahre hatten die Bauern des Rietberger und Verler Landes ihren Grundherrn Friedrich Ludwig Tenge auf ihre ärmlichen Verhältnisse hingewiesen. Es waren ihm aber keine Zugeständnisse abzuringen. So machten sich am 24. März 1848 bis zu 4000 Bauern auf zum Marsch nach Niederbarkhausen bei Oerlinghausen, dem Wohnsitz Tenges. Hier wurde er zu Zugeständnissen gezwungen, die auf dem Rückweg in der Schankwirtschaft der Witwe Nordbrock fixiert wurden.
Geboren am 28.08.1807 in Rietberg besuchte Maximilian Laning das dortige Progymnasium. Seine Studien beendete er in Paderborn und wurde dort am 9.08.1931 zum Priester geweiht. Im Herbst 1833 kam er als Vikar nach Kaunitz. Am 26.07.1849 wurde er als Nachfolger des verstorbenen Pfarrers Drüke als Pfarrer von Kaunitz ernannt.
Ging der Weg von Verl nach Kaunitz bisher über gewachsene Wege mit vielen Windungen, deren Nutzung für Pferdefuhrwerke auch noch von der Witterung abhängig war. So drängte die Bezirksregierung in Minden auf den Bau einer direkten Verbindung von Verl nach Kaunitz. Das Amt Verl gab schon 1844 die Zusage, mit dem Bau zu beginnen. Sie sollte Teil der Personen- und Fahrpostverbindung von Bielefeld-Brackwede über Verl, Kaunitz, Schloß Neuhaus nach Paderborn werden. 1854 wurde die Chaussee von der Dalke-Brücke aus bis an den Dorfrand von Verl fertig. 1855 konnte die Fertigstellung durch das Dorf Verl gemeldet werden. Erst danach begannen Verhandlungen über den notwendigen Landkauf. Nach deren Vollzug wurde mit dem Weiterbau der Chaussee nach Kaunitz begonnen.
Die Gemeinde Österwiehe kauft von Konrad Lütkeherm ein Grundstück mit Wohnhaus und baut das Wohnhaus zu einer einklassigen Schule mit Lehrerwohnung um.
Nachdem 1857 die Erdarbeiten an der Trasse beendet und Steine angeliefert waren, konnte man mit der Befestigung der Chaussee beginnen. 1858 begannen die Anwohner mit der Anpflanzung der Bäume um die Böschungen zu befestigen. 1859 konnte die Chaussee bis Kaunitz fertiggestellt werden. Der Weiterbau Richtung Hövelhof und Schloß Neuhaus ließ allerdings noch bis 1883 auf sich warten.
In Liemke I wurde die einklassige Obermeier-Schule mit einer Lehrerwohnung gebaut. Das Grundstück für die Schule wurde vom Erbpachthof Borries-Osdiek gekauft, gehörte aber eigentlich zum Hof Obermeyer, daher Obermeyer-Schule.
Als Postexpeditionen wurden seit dem 18. Jahrhundert kleine Poststellen bezeichnet, die den eigentlichen Postämtern untergeordnet waren. Die Expeditionen wurden in die Klassen I und II eingeteilt. Die Vorsteher der Postexpedition I waren kündbar angestellte Fachbeamte. Die der II Klasse nebenamtlich tätige Ortseinwohner. 1852 wurde die Postexpedition in Kaunitz geschlossen und nach Verl verlegt. Neun Jahre später, am 01. Mai 1861, wird die Kaunitzer Postexpedition wiedereröffnet. Postexpediteur wurde der früher schon im Postdienst in Kaunitz tätig gewesene Müller. Kaunitz hatte damals 190 Einwohner, womit sich die Briefpost in Grenzen hielt. Jedoch verschickten damals schon einige Fleischwarenhandlungen ihren westfälischen Schinken und eine Zigarrenfabrik ihre Zigarren.
Der Kaunitzer Pfarrer, Maximilian Laning, wurde neuer Landdechant des Dekanates Rietberg.
Bereits in den 60er Jahren dieses Jahrhunderts wurde Pfarrer Laning von der Landesregierung Minden aufgefordert, den Friedhof aus hygienischen Gründen ausserhalb des Dorfes anzulegen. Das Grundstück für den neuen Friedhof wurde von der Witwe Theres Schnitker gekauften und 1876 eingeweiht. Ferdinand Thiesbrummel, Kind des Kötters Heinrich Thiesbrummel in Liemke, wurde im Juli 1877 als erste Leiche auf dem neuen Friedhof begraben. Am 23. August wurde der Kaplan Joseph Schmidt, der 17 Jahre in Kaunitz gewirkt hat, auf dem Friedhof begraben. Die Engelsfigur, die sein Grab schmückte, ist heute noch auf dem Friedhof zu sehen.
Am 25.September brannte die Obermeyer-Schule in Liemke ab. Die Schüler und Lehrer Augustin Scheidt bekamen eine behelfsmäßige Unterkunft auf dem Hof Peitzmeier.
Als Ersatz für eine baufällige Fachwerkkapelle wurde in der Nähe des Hofes Meier Johanliemke die Markuskapelle errichtet (am heutigen Kapellenweg).
Kaiser Wilhelm der 1. verlieh Dechant Maximilian Laning zum goldenen Priesterjubiläum (50 Jahre) den Roten Adler Orden 4. Klasse. Diese Auszeichnung wurde als Verdienstorden zu 50 und 60 jährigen Jubiläen verliehen.
Der Turm der Kirche wurde im Juni 1882, ca. 16.00 Uhr, vom Blitzschlag getroffen und brannte ab. Der Turmhelm wurde vollständig zerstört. Die Glocken waren geschmolzen, ein Teil des Kirchendaches wurde stark beschädigt und die Orgel war nicht mehr bespielbar. Noch im selben Jahr beschloß der Kirchenvorstand den Wiederaufbau.
Der Priester Franz Fröhling wurde unmittelbar nach seiner Priesterweihe zur Unterstützung des hochbetagten Pfarrers und Landdechants Maximilian Laning ab dem 20. Okt. 1882 in Kaunitz eingesetzt. Bis zur Versetzung in den Ruhestand am 27. Mai 1930 war er insgesamt 48 Jahre als Priester in Kaunitz tätig. Ein Bericht über das positive Wirken von Pfarrer Fröhling in Kaunitz folgt in 2024. Die Straße gegenüber dem neuen Elli-Markt, die zur Siedlung auf dem ehemaligen Kirchengrundstück führt, wurde nach ihm benannt.
Nachdem die Obermeierschule 1880 durch einen Brand zerstört wurde, konnte der Unterricht vorübergehend in Räumlichkeiten auf dem Hof Peitzmeier, gen. Obermeyer behelfsmäßig weitergeführt werden. Die abgebrannte Obermeierschule in Liemke I wurde als zweiklassige Schule mit zwei Dienstwohnungen an gleicher Stelle neu errichtet und 1882 bezogen.
Der abgebrannte Kirchturm wurde ein Meter erhöht und in seiner jetzigen Form wieder aufgebaut. Mit den Bauarbeiten wurde der Bauunternehmer Tentenberg aus Callenhard beauftragt und die Dacharbeiten wurden dem Schieferdeckermeister Biering aus Bielefeld übertragen. Die beschädigte Orgel wurde vom Paderborner Orgelbauer Randebrock, der diese auch 1874 geliefert hatte, wieder hergestellt. Die drei geschmolzenen Glocken wurden vom Hildesheimer Glockengießer Radler mit dem Dreiklang d-fis-a ersetzt. Am 28. Aug. 1883 waren alle Renovierungsarbeiten abgeschlossen.
Kaplan Franz Fröhling gründete mit Gleichgesinnten am 07. März 1885 den Männerchor Kaunitz. Zu den Mitbegründern zählten Alois Brokbals, Christoph Geisemeier, Georg Johannhansmeier, Ferdinand Nordbrock und Peter Venne. In den ersten dreizehn Jahren, bis 1908, wurde der Männerchor von Kaplan und späteren Pfarrer Fröhling geleitet. Die Probeabende wurden in der alten Küsterei abgehalten.
Die Kaunitzer Spar- und Darlehnskasse, eine eingetragene Genossenschaft mit insgesamt 29 Gründungsmitgliedern, wurde am 05.05.1986 gegründet. Der Geschäftsraum befand sich bis 1895 im Haus des Gastwirtes und ersten Rendanten Klemens Nordbrock. Am 10.05.1895 wurde Lehrer Ferdinand Schwarze zum Rendanten gewählt und der Geschäftsraum wechselte in das 1892/93 neu gebaute Schulgebäude in Kaunitz.
Für die Gemeinden Österwiehe und Liemke wurde Polizeiwachtmeister Hermwille in Kaunitz stationiert.
Die Gemeinden Österwiehe, Bornholte und Liemke gründen den Schulverband Kaunitz.
Die Chaussee von Kaunitz nach Steinhorst wurde bis zur Grenze von Delbrück/Steinhorst gebaut, insgesamt 2.081 m.
Am 16. Mai 1892 fand die Gründungsversammlung vom Kriegerverein Kaunitz statt.
Eine neue Dorfschule Kaunitz, bestehend aus zwei Klassenzimmer und zwei Wohnungen für das Lehrpersonal, wurde auf dem Gelände des jetzigen Dorfplatzes, gegenüber der Volksbank, gebaut. Mit dem Bau der Schule wurde am 06.09.1892 begonnen, der Grundstein wurde am 17.09.1892 gelegt. Die Kosten für den Schulneubau betrugen rd. 18.000 Reichsmark. Das Grundstück hatte der Schulverband Kaunitz bereits 1890 vom Landwirt Heinrich Busche erworben. Die alte Dorfschule neben dem Küsterhaus wurde nach Fertigstellung der neuen Dorfschule abgerissen. Die neue Dorfschule wurde bereits 1914 um zwei weitere Klassenräume auf insgesamt vier Klassenräume erweitert. Zusätzlich entstand noch eine dritte Wohnung für das Lehrpersonal.
Die Gemeinde Österwiehe errichtete zusätzlich zur „Vorbeckschule“ im Westen der Gemeinde eine zweite einklassige Schule mit einer Lehrerwohnung, die Spitzkrugschule. Am 16. Nov. 1892 wurde die Spitzkrugschule in Gegenwart des Pfarrers und Ortsschulinspektors Ferdinand Kühlmann, der Pfarrgeistlichen, des Amtmanns Rohden und der Lehrer Küper und Deppe mit den Schulkindern feierlich eingeweiht. 1930 wurde die Spitzkrugschule um einen zweiten Klassenraum erweitert.
Am 16. Oktober verstarb nach langer schwerer Krankheit Dechant Pfarrer Maximilian Laning. Er wurde auf der Priestergruft unter dem Hochkreuz auf dem Kaunitzer Friedhof beigesetzt.
Schon seit 1882 war Jungpriester Franz Fröhling zur Unterstützung des erkrankten Pfarrers Maximilian Laning in Kaunitz tätig.. Nach dessen Tod wurde Vikar Fröhling zum neuen Pfarrer von Kaunitz berufen. Schon als Vikar hatte er sich in das Dorfleben nachhaltig eingebracht. So war er auch an der Gründung des Männerchores beteiligt. 1886 rief er mit Gleichgesinnten zur Gründung der Spar- und Darlehnskasse Kaunitz auf. Ebenfalls soll er die Gründung des Sportvereins DJK Arminia Kaunitz betrieben haben.
Wenn man in alten Zeitungen blättert findet man den Namen Pfarrer Fröhling bei allen möglichen Anlässen, so z. B. bei Arbeitsjubiläen der Holter Hütte und auf dem Schützenfest der Vereinigten Verl-Kaunitzer Schützengilde in Verl an. Des Weiteren besuchte er auch gern die Tierschauen der hiesigen Zuchtvereine in der Verler Schützenhalle. Bei einer dieser Gelegenheiten soll der Verler Pfarrer Ferdinand Kühlmann gesagt haben: „Wie kommt es eigentlich, Sie heißen Fröhling und sind immer so kühl, ich heiße Kühlmann und bin immer so fröhlich?“
In früher Zeit hatten die Grafen Rietberg-Kaunitz das Patronat über die Kirchen in der Grafschaft Rietberg und bestimmten über die Umsetzung kirchlicher Baumaßnahmen. Dieses Patronat war beim Verkauf der Ländereien an die Familie Tenge auch an diese übergegangen. Da aufgrund der finanziellen Beteiligung an kirchlichen Baumaßnahmen der Kirchenpatron diese zunehmend blockierte und deshalb dringend notwendige Baumaßnahmen in der Pfarrei Kaunitz nicht umgesetzt werden konnten, musste das Kirchenpatromat von Woldemar Tenge abgehandelt werden. Nur dadurch konnte gewährleistet werden, dass notwendige Baumaßnahmen an der Kirche in Kaunitz durchgeführt werden konnten. Nach langen Verhandlungen wurde am 31. März 1896 der Ablösevertrag zwischen der Familie Tenge und dem Kaunitzer Kirchenvorstand geschlossen. Der Kirchenpatron Tenge verzichtete auf all seine Recht und löste seine Patronatspflichten (Beitragspflicht zu den Baumaßnahmen an der Kirche und den geistlichen Gebäuden der Pfarrei) durch eine einmalige Zahlung von 28.000 Mark ab. Die Erweiterung der Kirche konnte jetzt beginnen.
Der Westfälische Bauernverein, zuständig für die Provinz Westfalen, hat im Okt. 1896 einen Versicherungsverein gegründet. Der Versicherungsverein schützte Landwirte gegen Risiken der Haftpflicht. Auf den Höfen kam es immer wieder zu Unfällen mit Vieh und Maschinen. Die Haftung für Verletzungen und sonstigen Schäden bedrohte im schlimmsten Fall die gesamte Existenz der Landwirte. Erster Vertrauensmann für die Region Liemke / Kaunitz wurde 1896 Aloisius Brockbals. Er war insgesamt 28 Jahre Vertrauensmann im Nebenerwerb. Sein Sohn, Josef Brockbals, übernahm den Nebenerwerb vom Vater und wurde 1924 Vertrauensmann des Versicherungsvereins (heute LVM-Versicherung). Er heiratete die Tochter von Friedrich Buschkröger, den Inhabers der Gaststätte und der Postagentur Buschkröger. Hauptberuflich war Josef Brockbals Gastwirt und seine Frau Elisabeth übernahm 1926 die Verwaltung der Postagentur von ihrem Vater Friedrich Buschkröger, der diese insgesamt 41 Jahre verwaltet hat. (siehe auch 2021: 125 Jahre LVM-Versicherungsbüro Brockbals)
Aufgrund der wachsenden Bevölkerung im Kirchspiel Kaunitz, bestehend aus den Gemeinden Oesterwiehe und Liemke, musste die Kirche erweitert werden. Insbesondere in Liemke hatten sich durch den Bau der Holter Eisenhütte viele Menschen niedergelassen. Somit war die Kaunitzer Pfarrkirche zu klein geworden. Mit den Bauarbeiten für die Erweiterung der Kirche begann man am 8. März 1897. Nach einem Hochamt mit der Bitte um Schutz für die Bauzeit wurden die bisherigen Altäre im Chorraum abgebaut. Nach einer Bauzeit von einem Jahr war der neuromanische Erweiterungsbau fertiggestellt. Am 31.Mai 1898 fand die erste Weihe (Benediktion) der vergrößerten Kirche statt. Die feierliche bischöfliche Konsekration nahm am 11. Mai 1901 Bischof Dr. Wilhelm Schneider vor.
Mit dem Ausbau der Chaussee von Kaunitz über Schloß Holte in Richtung Oerlinghausen (bis zur Grenze des Kreises Paderborn) wurde 1900 begonnen. Die Chaussee wurde 1902 fertiggestellt.
Am 28.10.1900 wurde die "Bäuerliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft" in Kaunitz gegründet.
Die erweiterte Pfarrkirche wurde am 11. Mai 1901 von Bischof Dr. Wilhelm Schneider aus Paderborn geweiht. Die Kirche wurde um das Querhaus und den Chorraum erweitert. Von der alten Barock-Kirche blieben nur die Nord- und die Südwand, sowie der 1883 wieder aufgebaute Turm mit dem Turmportal und dem Allianz-Wappen derer zu Kaunitz-Rietberg stehen. Der Eingang unter dem zweiten Fenster vom Turm aus wurde geschlossen. Dafür bekam die Kirche nun je einen Eingang unter dem 3. Fenster vom Turm aus auf der Nord-und der Südseite.
Am 12. April 1903 fuhr die kaiserliche Postkutsche zum letzten Mal von Gütersloh über Verl nach Kaunitz. Danach übernahm die Teutoburger Wald-Eisenbahn (TWE) den Personen- und Postverkehr. Für die letzte Fahrt hatten der Kaunitzer Postkutscher Otto Nüst und sein Pferdeführer Johann Selker vier Pferde angespannt. Die Postkutsche war mit Fähnchen und Girlanden geschmückt.
Die Eisenbahnstrecke der Teutoburger Wald-Eisenbahn (TWE) von Gütersloh nach Hövelhof (24,6 km) wurde über 2 Jahre gebaut und am 19. April 1903 eröffnet. Dies war ein wichtiger Schritt für die Verkehrserschließung der Region und brachte auch für das Dorf Kaunitz einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Nachdem man dem Neubau der Kirche Zeit zum Trocknen gegeben hatte, begann man mit der Ausmalung. Hier arbeitete man mit Kaseinfarben, die ihre Leuchtkraft bis zur nächsten Renovierung nach 50 Jahren beibehielten. Die Inneneinrichtung, Hochaltar, Anna-Altar, Josef-Altar, Kanzel und Kreuzweg, hatten Künstler und Handwerker der „Wiedenbrücker Schule“ übernommen.
In 1904 eröffnete der Kaufmann Balthasar Vorbeck, der bereits 1892 den Hof an der jetzigen Schulstraße erworben hatte, ein Kolonialwarengeschäft. Seine Söhne Josef und Christian Vorbeck hatten das Bäckerhandwerk erlernt und betrieben seit 1924 zusätzlich die Bäckerei, in der Brot und Brötchen gebacken und Pumpernickel-Brot gegart wurde. Das Pumpernickel-Brot wird bis heute in einem alten Steinofen 18 Std. bei 100 Grad gegart. Durch den Abriss der alten Milchvieh- und Schweineställe konnte 1959 ein Neubau mit vergrößerter Produktionsfläche entstehen. Zusätzlich wurde auch eine Schankwirtschaft eröffnet. Nach dem Tod von Josef Vorbeck sen. in 1988 übernahm Josef Vorbeck jun. die Bäckerei.
Nach dem Bau, dem Wiederaufbau und der Erweiterung der Obermeier-Schule (Liemke I) baute man die Bredengerd-Schule (Liemke II) an der heutigen Oststraße. Zeitgleich wurde die ebenfalls einklassige Münsterteicherschule (Liemke III) errichtet. Beide wurden im Jahr 1906 bezugfertig. 1927 wurde sie auf zwei Klassen erweitert. Nach der Fertigstellung der Michaelschule 1965 wurden die Schulen Liemke I bis III geschlossen.
Drei Geflügelzüchter aus Oesterwiehe und Kaunitz, Johann Höwelkröger, Heinrich Linnenkamp und Otto Busche gründeten den Geflügelzuchtverein Kaunitz.
Der Molkereiverwalter Heinrich König aus Baarsen bei Bad Pyrmont gründete am 01. April 1908 eine Molkerei in der Nähe des Kaunitzer Bahnhofes.
Mit der Gründung der Feuerwehr Kaunitz in der Gaststätte Degener am 08. Aug. 1910 vollbrachten die Feuerwehrkameraden eine Pionierleistung. Als erstes Dorf im Amtsbebezirk Verl hatte Kaunitz eine Feuerwehr. Verl folgte 1913, Schloß Holte 1927.
Am 13. Okt. 1913 wurde in Schloß Holte die Filialkirche St. Ursula durch den Weihbischof Hähling von Lanzenauer eingeweiht. Ein Viertel der Baukosten brachte die aus Kaunitz stammende Katharina Huckebrinker mit laufenden Spenden auf. Sie war Oberaufseherin der Hertz´schen Nervenheilanstalt in Bonn. 1932/33 erfolgte ein Erweiterungsbau. Eine selbständige Pfarrei wurde die St. Ursula Kirchengemeinde erst am 01. März 1942.
Hauptlehrer Ferdinand Schwarze, der auch Rendant der Spar- und Darlehnskasse Kaunitz war und Pfarrer Franz Fröhling waren die treibenden Kräfte für die Bildung einer Genossenschaft mit beschränkter Haftung. Die Genossenschaft, der auch wohlhabende Bürger aus Kaunitz beitraten, baute ein Fabrikgebäude am Bahnhof und betrieb darin eine Metallwarenfabrik. Als technischer Leiter wurde ein Ingenieur aus Dortmund eingestellt. Hergestellt wurden zunächst Spülkästen für Toiletten, Verschraubungen für Heizkörper und Blattfedern für Eisenbahn-Waggons.
Die 1892 gebaute zweiklassige Dorfschule Kaunitz wurde um weitere zwei Klassenräume und eine Wohnung für Lehrpersonal erweitert. Etwas abseits vom Schulbau wurde die Badeanstalt mit Aborträumen errichtet. In einem Artikel der Zeitung "Die Glocke" heißt es dazu. Die Badeanstalt soll neun Brausen und vier Wannen enthalten. Die Badeanstalt soll in erster Linie den Schulkindern zugutekommen, doch soll auch den Erwachsenen Gelegenheit gegeben werden, die Annehmlichkeiten einer „Kaltwasserbehandlung“ genießen zu können. Dadurch wird einem lang empfundenen Bedürfnis abgeholfen, denn wollte man bisher baden, so musste man mit der „Teutoburger Wald-Eisenbahn“ nach Verl oder Gütersloh fahren.
Die Kirchengemeinde wurde am 13. Juni aufgefordert die beiden großen Bronze-Glocken aus dem Jahre 1883 und die Wandlungsglocke aus dem Dachreiter von 1898 zu Kriegszwecken binnen sechs Wochen abzugeben. Dieses geschah unter großer Trauer der Pfarrmitglieder. Im Turm verblieb lediglich die kleine A Glocke, die zum Gottesdienst läutete. Dazu gab es im Dachreiter, eine kleine, von privater Hand geschenkte Wandlungsglocke.
Die Familie König ( Kaunitzer Molkereibesitzer) stifteten zwei neue Glocken, die dritte Glocke und die Wandlungsglocke spendete Johann Lüke aus Österwiehe. Für Stahl als Werkstoff entschied man sich, da man auf Bronzeglocken noch Jahrzehnte hätte warten müssen. Die Glocken hatten den Dreiklang G-H-D, die Bronze Glocke A behielt man auch. Nach Ankunft aus Bockenem am Harz wurden die Glocken feierlich geweiht.
Ergebnis der letzten Volkszählung vom 8. Oktober 1919. In der Gemeindeeinheit Österwiehe wurden 256 Haushalte und Anstalten gezählt. Die Zahl der männlichen Personen betrug 704. Die Zahl der weiblichen Personen betrug 716. In Liemke gab es 488 Haushalte. Dort betrug die Anzahl der männlichen Bewohner 1317 und die der weiblichen 1376. Im ganzen Kreis Wiedenbrück zählte man 12616 Haushaltungen und 68718 Personen.
Anfang 1920 gründeten Taubenfreunde aus Liemke und Österwiehe den Brieftaubenverein "Vergißmeinnicht Kaunitz".
Bei einer Volksmission 1920 wurde die Gründung des Müttervereins angeregt. Schnell hatten sich in Österwiehe (mit Kaunitz) und Liemke (mit Teilen von Bornholte) 350 Frauen gefunden die dem Verein angehören wollten. Nachdem die Statuten entworfen waren und diese durch das Generalvikariat in Paderborn bestätigt wurden, fand am 27. Februar 1921 in der Kaunitzer Kirche die Gründung des Vereins statt. In den Vorstand wurden 3 Frauen aus Liemke und drei Frauen aus Österwiehe gewält. Namentlich waren dies die Frauen Buschkröger (Präfektin), Vorderbrügge, Feldhaus, Bussemas, Brokbals und Dresselhaus. Bemerkenswert ist die vergleichsweise hohe Zahl an Frauen (350), die schon sechs Jahre nach Gründung des ersten Müttervereins in Paderborn dem Kaunitzer Mütterverein beitraten.
Die Ehrentafel für die im 1. Weltkrieg (1914-18) gefallenen Soldaten, vom bewährten Künstler Herrn Stratmann aus Kevelaer gefertigt, wurde am 17. Dezember geweiht.
Der seit der Renovierung der Kirche auf dem Dachboden lagernde Barockaltar wird nach Riege verschenkt. Er ist heute noch in abgewandelter Form in der Herz -Jesu – Kirche in Riege zu bewundern.
Hermann Erichlandwehr gründet mitten in Kaunitz einen Klemptnerei und Installationsbetrieb der noch heute, in etwas anderer Form, besteht.
Die Idee eines eigenen Kaunitzer Schützenvereins wurde 1925 geboren. So kam es am 2. August 1925 zu einer ersten Versammlung in der Gastwirtschaft Liemke. Es erschienen 24 interessierte Bürger, die spontan die Gründung eines Schützenvereins beschlossen. Nach der Wahl des provisorischen Vorstands wurde von den Gründungsmitgliedern gewissenhaft der Entwurf einer Vereinssatzung erarbeitet. Während der Gründungsversammlung beauftragte man den Vorstand mit der Vorbereitung eines Schützenfestes. Den Jahresbeitrag legte man auf 6 Reichsmark fest, welcher in vierteljährigen Raten von 1.50 RM zu entrichten war. Die Dauer des ersten Schützenfestes wurde in Absprache mit dem Schützenbruder und Festwirt Josef Fortkord (später Kaunitzer Krug/Otto Lauströer) auf zwei Tage festgelegt. Das Gründungsfest fand am Samstag, dem 19. und Sonntag, dem 20 September 1925 statt. Schon um 12:30 Uhr begann das Antreten an diesem ersten Schützenfest Samstag in Kaunitz. Vom Vorplatz der Gaststätte Liemke aus ging es zum Sägewerk Schröder (heute Pagenkemper) zum Vogelschießen. Der Schützenkönig des Gründerjahres hieß Heinrich König, der Christine Asholt als Königin erwählte. Unter den Klängen des Trommlercorps Kaunitz und des Musikvereins aus Liemke wurde schon damals am Sonntagnachmittag der Königskutsche im Dorf zugejubelt.
Durch den Ankauf eines Grundstücks von Kaufmann Leistenschneider wurde der Friedhof in westlicher Richtung vergrößert.
Heinrich Erichlandwehr gründete an der Fröbelstraße die erste Tischlerei in Kaunitz. Der Name wurde im Laufe der Zeit von den vier Söhnen des Gründers auf Landwehr gekürzt. Die Tischlerei gibt es heute noch an gleicher Stelle.
Am 24.10.1926 wurde der "Kath. Gesellenverein Kaunitz" gegründet, heute Kolpingfamilie Kaunitz.
Von 1927 bis 1929 wurde in den Gemeinden Bornholte, Liemke, Österwiehe und Sende das Stromnetz erstellt.
Im Herbst 1929 wurde mit dem Anbau an der Spitzkrugschule begonnen. Angebaut wurde ein Klassenzimmer und eine weitere Lehrerwohnung. Nach den Pfingstfeiertagen 1930 wurde das neue Klassenzimmer bezogen.
Der Kriegerverein Kaunitz errichtete ein Kriegerehrenmal für die im 1. Weltkrieg gefallenen 180 Soldaten aus dem Pfarrbezirk Kaunitz. Die Grundsteinlegung erfolgte am 16. Febr. 1930. In einer Ansprache wies Pfarrer Fröhling auf die Bedeutung des Ehrenmals und auf die Pflichten gegenüber den gefallenen Soldaten hin. Am 09. Juni 1930 wurde das Kriegerdenkmal durch Vikar Störmann, der auch die Festansprache hielt, eingeweiht.
Pfarrer Franz Fröhling trat im Alter von 72 Jahren wegen eines Augenleidens in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Pfarrer Johannes Eickhoff. Pfarrer Fröhling war seit 1982, also insgesamt 48 Jahre, in Kaunitz tätig. Zu seinen großen Verdiensten für die Pfarrei Kaunitz zählen u.a.: 1885 Gründung des Männergesangsvereins, 1886 Gründung der Spar- und Darlehnskasse Kaunitz, 1898 Vergrößerung der Kaunitzer Kirche, 1913 Errichtung der Filialkirche in Schloß Holte und 1913 Erbauung einer Fabrik am Bahnhof zur Behebung der wirtschaftlichen Not in der Pfarrei Kaunitz.
Pfarrer Johannes Eickhoff, der bereits seit dem 14. Mai in Kaunitz tätig war, wurde am 26. Juni 1930 als Pfarrer von Kaunitz in sein Amt eingeführt. Im Rahmen einer feierlichen Prozession holten Schulkinder und Vereine Pfarrer Eickhoff von der Gastwirtschaft Fordkord (später Lauströer) an der Paderborner Str., am ehemaligen Sportplatz ab.
Die Spar- und Darlehnskasse Kaunitz erwarb das bereits seit 1927 angemietete Gebäude, in dem heute das Einrichtungshaus Bühlen untergebracht ist. Die Geschäftsräume wurden bis 1961, bis zur Fertigstellung des neuen Gebäudes, der jetzigen Volksbank am Kreisverkehr, von der Spar- und Darlehnskasse Kaunitz genutzt. Danach wurde die Familie Bühlen Eigentümerin des Gebäudes.
Alten Zeitungsberichten zufolge gab es auch schon mindestens seit Ende der 20er Jahre Fußball in Kaunitz. So wurde die 1. Mannschaft der DJK Arminia Kaunitz im Sommer 1932 Meister in der DJK Liga B und stieg in die A Liga auf. Die Vereinigung DJK (Deutsche Jugendkraft) wurde Anfang der 20er Jahre gegründet und schon Mitte der 30er Jahre durch die NSDAP verboten.
Aufgrund der landesweiten Not fanden viele Zwangsversteigerungen in Deutschland statt. Auch in Kaunitz wurden zwei Häuser veräußert. Am 01.07.1032 wurde die Bäckerei Venne von K. Pickert erworben. Die Gaststätte Fortkord (Kaunitzer Krug, Paderborner Str.) ging am 29.07.1932 in den Besitz des Wirtes Otto Lauströer über.
Die Ortsgruppe Verl der NSDAP wurde 1933 gegründet. Sie umfasste zunächst den gesamten Amtsbezirk Verl.
Die vereinigten Schützengilden Verl und Kaunitz feierten am 01. und 02. Juli 1933 ihr 100 jähriges Jubiläum. Sämtliche Vereine aus dem Kreis Wiedenbrück waren dazu eingeladen und auch fast vollständig erschienen. Am 02. Juli 1933 fand in Verl ein Festumzug mit mehr als 1.000 Schützen statt.
Alle Schulen im Kirchspiel Kaunitz mussten Bilder des Reichspräsidenten von Hindenburg und des Volkskanzlers Adolf Hitler aufhängen. Am Neujahrstag und am Reichsgründungstag (18. Januar) mussten die schwarz-weiße Hakenkreuzfahne und die schwarz-weiß-rote Reichsflagge an den Schulen aufgehängt werden.
Die bisher bestehenden Interessenvertretungen der Lehrerschaft, der Amtslehrerverein, der kath. Lehrerverein und der kath. Lehrerinnenverein, wurden am 04. Mai 1933 in den Amtslehrerverein zusammengeführt. Die Leitung des Amtslehrervereins wurde Herrn Linus Greiser übertragen. Auch in Verl etablierte sich der neue Nationalsozialistischer-Lehrer-Bund (NSLB) schnell, so dass bereits im Dez. 1933 alle Lehrkräfte der NSLB angehörten. Die Leitung der Ortsgruppe Verl des NSLB wurde Linus Greiser übertragen. Die bisherigen Lehrerverbände mussten bereits bis zum 15. Aug. 1922 aufgelöst werden.
Am 03. Aug. 1933 wurde der Ortsbauernverband für Kaunitz und Umgebung gegründet.
Am 04. Febr. 1934 wurde der Ortsjungbauernstand in Kaunitz gegründet. Die Hauptaufgabe der Ortsjungbauernstände war die kulturpolitische Schulung der Jungbauern.
Für den Amtsbezirk Verl wurde am 17. März 1934 in Kaunitz eine Heldengedenkfeier abgehalten. Träger der Veranstaltung waren die Ortsgruppe der NSDAP und die Ortsgruppe des Verbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge. Hauptredner war der kath. Pfarrer Prior, ein ehemaliger Divisionspfarrer. Die Pfarrer aus Kaunitz, Pfarrer Eickhoff, und aus Verl, Pfarrer Häner, waren trotz schriftlicher Einladung nicht erschienen. Dieses Fehlverhalten teilte Amtsbürgermeister Lükewille am nächten Tag dem Landrat in Wiedenbrück mit.
Am 31. März 1934 gründeten zehn Genossen in Kaunitz die Milchverwertungs-Genossenschaft. Aufgabe der Genossenschaft war die Verwertung der Milch auf gemeinschaftliche Rechnung und Gefahr sowie die Versorgung der Mitglieder mit den erforderlichen Bedarfsgegenständen, die für die Gewinnung, Behandlung und Beförderung der Milch benötigt wurden.
Der Männerchor Kaunitz feierte am 12. Mai 1935 sein 50 jähriges Jubiläum. Pfarrer Fröhling, Gründer und jahrelanger Chorleiter, der zu diesem Zeitpunkt schon im Ruhestand in Bad Lippspringe lebte, hielt die Festrede. An dem Jubiläumsfest nahmen neben der gesamten Bevölkerung auch Bürgermeister Lükewille und der Kreisleiter der NSDAP, Herr Horn, teil
Am Himmelfahrtstag wurde der lange geplante Schießstand der Kaunitzer Schützen durch Amtsbürgermeister Lückewille eingeweiht. Bei allerschönstem Wetter setzte sich am Nachmittag der Schützentross, unter den Klängen der Liemker Kapelle, vom Vereinswirt Liemke in Richtung Festwirt Laustroer in Bewegung. Angekommen, lobten Lückewille und Oberst Greiser die Mitarbeit der Schützen. Besonderer Lob galt Bauleiter Heinrich Pagenkämper, Maurermeister Stefan Krümel sowie Zimmermeister Josef Kleinegesse. Begrüßt wurden auch König Heinrich IV sowie die Ortsbürgermeister Fünnekenherm und Dresselhaus. Nach dem anschließenden Preisschießen spielte die Liemker Kapelle zum Tanz auf.
Pater Leo Rodenbeck, Mitglied des Salesianerordens, feierte am 14. Juli 1935 in seiner Heimatkirche in Kaunitz seine erst heilige Messe. Aus der Familie Rodenbeck sind weitere zwei Brüder Priester geworden, die an diesem Tag gemeinsam mit Pater Leo Rodenbeck die heilige Messe feierten.
Am 18. Aug. 1935 feierte die freiwillige Feuerwehr Kaunitz mit sämtlichen Wehren aus dem Kreis Wiedenbrück sein 25 jähriges Jubiläum im Saal der Gaststätte Liemke in Kaunitz.
Durch das Reichsflaggengesetz vom 15. Sept. 1935 wurde die Hakenkreuzflagge zur alleinigen Reichs- und Nationalflagge bestimmt. Die Schulen im Kirchspiel Kaunitz mussten die schwarz-weiß-rote Reichsflagge zurückgeben und durften künftig nur noch die schwarz-weiße Hakenkreuzflagge hissen. Die Gemeinden durften bei festlichen Anlässen zusätzlich die Gemeindeflagge hissen.
In dem stillgelegten Fabrikgebäude am Bahnhof in Kaunitz wurde am Sonntag, den 02. Febr. 1936, ein HJ-Heim eröffnet. Die Einweihungsfeier fand im Saal des Gastwirtes Heinrich Liemke statt. Nach der Einweihungsfeier mit einigen Festrednern marschierte die Hitlerjugend zum neuen Heim und hisste die Hj-Fahne.
Mit Beteiligung der Schulen wurde am 15. Febr. 1936 die Jungmädchenschar in Kaunitz gegründet. Insgesamt 46 Mädchen traten ein.
Die jüdische Familie des Viehhändlers Oskar Wiesbrunn wanderte nach Amerika aus. Am 20. Juni 1937 verließ die Familie Wiesbrunn Kaunitz und fuhr mit dem Schiff "Hamburg" nach New York. Die Familie Wiesbrunn hatte sich kurz vor dem ersten Weltkrieg zunächst auf der Besitzung Christoph Ameling, Österwiehe Nr. 110 (heute: Fürstenstr. 22), niedergelassen. Anfang der 30iger Jahre verzog die Familie nach Österwiehe 176 (heute: Paderborner Str. 464).
Am 01. Jan. 1939 wurde in Bornholte und Österwiehe (später Ortsgruppe Kaunitz) je eine selbständige Ortsgruppe der NSDAP gegründet. Bis zu diesem Zeitpunkt gehörten Bornholte und Österwiehe zur Ortsgruppe Verl, die bereits 1933 gegründet wurde.
Am Muttertag (21.Mai 1939) wurde allen Müttern über 60 Jahre, die vier oder mehr Kinder hatten, ein Ehrenkreuz verliehen. Es war die erstmalige Verleihung des Mutterkreuzes in Deutschland
Am 29. Aug. 1939 wurde beim Bürgermeister Fünnekenherm in Österwiehe eine Bezugsschein-Ausgabestelle eröffnet. Zweimal in der Woche wurden von 15.00 bis 18.00 Uhr Bezugsscheine für Lebensmittel ausgegeben. Aufgrund des hohen Andrangs wurde an den meisten Tagen bis 21.00 Uhr Lebensmittelkarten ausgestellt. Diese ehrenamtliche Arbeit wurde von den Lehrerinnen Frau Gröne und Frau Temme übernommen.
Aus dem Amt Verl wurden im Sept. 1939 insgesamt über 1.400 Einwohner eingezogen. Bereits an den Vortagen waren unerwartet Lebensmittelkarten an die Bevölkerung ausgegeben worden. Textilien waren ab sofort auch bezugsscheinpflichtig.
Die Schulen wurden vorübergehend geschlossen und durften den Unterricht erst wieder aufnehmen, wenn die notwendigen Luftschutzmaßnahmen abgeschlossen waren. Da die meisten Schulen nicht über einen Luftschutzraum verfügten, mussten Schutzgräben ausgehoben werden. Diese Arbeiten wurden von den Schülern selbst ausgeführt und dauerten ca. zwei Vormittage. Der Luftschutzgraben sollte mindestens 1,40 m tief sein. Der ausgehobene Sand wurde zu einer Brustwehr aufgetürmt.
Die Schulen wurden aufgefordert im Herbst Eicheln, Kastanien, Hagebutten und Bucheckern zu sammeln. Hieraus wurde Kraftfutter fürs Vieh, Marmelade und Saft sowie Öl hergestellt. Auch sollten auf allen Kartoffelanbauflächen der Kartoffelkäfer abgesucht werden.
Am 01. Mai 1940 kamen die ersten Zivilpolen nach Österwiehe, die bei den Bauern untergebracht wurden. Sie mussten alle Arbeiten auf dem Bauernhof und auf den Feldern verrichten.
Am 21. und 22. Juli 1940 wurden von feindlichen Flugzeugen Sprengbomben auf die Grundstücke vom Landwirt Ferdinand Horsthemke, vom Rechtanwalt und Notar Hans Berenbrinker und vom Landwirt Ferdinand Johannliemke geworfen. Personen wurden glücklicherweise nicht verletzt.
Anfang August 1940 wurde in Kaunitz, in dem Fabrikgebäude am Bahnhof, ein Gefangenenlager für Franzosen eingerichtet. Jeden Morgen wurden die Gefangenen zu den Bauernhöfen gebracht und Abends wieder abgeholt. Auch dadurch wurden die fehlenden Arbeitskräfte in der Landwirtschaft ersetzt.
Am 05. und 6. Oktober 1940 wurden von feindlichen Flugzeugen Sprengbomben auf die Grundstücke vom Landwirt Christian Reckmann, von Josef Reker und vom Landwirt Wittreck geworfen. Personen wurden nicht verletzt. Am Gebäude von Josef Reker entstand jedoch ein erheblicher Sachschaden.
Die Hebamme Katharina Eickhoff (verh. Schmidt) aus Rietberg erhielt vom Landrat Klein aus Wiedenbrück am 10. März 1941 die Niederlassungserlaubnis. Als Wohnsitz wurde ihr Kaunitz zugewiesen. Von 1941 bis 1971 betreute sie ca. 4.000 Entbindungen, Hausentbindungen und stationäre Entbindungen im St.-Anna Hospital. Im Alter von 85 Jahren verstarb sie 1996 in Kaunitz.
Die heftigen Luftangriffe auf die Nachbarstädte Bielefeld, Gütersloh und Paderborn konnte man auch in Kaunitz hören und sehen. Bielefeld erlebte einen besonders heftigen Angriff in der Nacht zum 13. Juni 1941. In der Nacht zum 10. Juli 1941 wurde Gütersloh mit Spreng- und Brandbomben angegriffen.
Am 25. Okt. 1941 veröffentlichte der Amtsbürgermeister eine Bekanntmachung über die Ausstellung von "Schlachtscheinen für Hausschlachtungen", die nur noch unter bestimmten Voraussetzungen genehmigt wurden. Es durften nur Schweine geschlachtet werden, die man selbst im eigenen Stall gemästet hatte. Darüber hinaus musste in den letzten drei Jahren im gleichen Umfang geschlachtet worden sein.
Im Nov. 1943 wurden die ersten Evakuierten aus Gelsenkirchen in Familien in Österwiehe untergebracht, weil Gelsenkirchen durch feindliche Flieger sehr stark zerstört worden war.
Im Sept. 1944 kamen die ersten Evakuierten aus Aachen in Kaunitz an. Die Spitzkrugschule in Österwiehe und die Bredegerdschule in Liemke wurden für ca. eine Woche als Auffangstelle für die Evakuierten genutzt. Anschließend wurden die Evakuierten in Familien, Einzelquartieren und Behelfsheimen untergebracht. Anfang Dez. wurde die Bredegerdschule nochmals vorübergehend für Evakuierte aus Gelsenkirchen belegt. Während der Belegungstage fiel der Unterricht aus. Nach Kriegsende kehrten die meisten Evakuierten in ihre Heimat zurück.
Im Jan. 1945 wurden rd. 300 Soldaten der Waffen-SS in der Kaunitzer Dorfschule, der Spitzkrugschule und der Vorbeckschule untergebracht.
Am 03. Febr. 1945, um ca. 16.00 Uhr, wurde ein Güterzug der TWE an der Wapelüberfahrt, kurz vor dem Kaunitzer Bahnhof, von feindlichen Flugzeugen angegriffen. Der Güterzug bestand u.a. aus mehreren Tankwagen, von denen ein Tankwagen mit Rohöl abbrannte. Die anderen Tankwagen konnten glücklicherweise noch abgekoppelt und entfernt werden. Die hohen Flammen und die gewaltige Rauchwolke konnte man von weitem sehen. Ein Mann vom Zugpersonal wurde verwundet, ein Soldat starb an seinen Verletzungen. Am 14. Febr. 1945, um ca. 9,45 Uhr, wurde bei Henkemeier in Hövelriege eine Lokomotive der TWE zerschossen. Da der Bahnverkehr ständig von Fliegern bedroht wurde, stellte die TWE den Tagesverkehr vollständig ein. Nur noch im Schutz der Dunkelheit fuhr morgens und abends ein Zug von Gütersloh nach Hövelhof und zurück.
Zunächst wurden am Gründonnerstag noch weitere 100 Saldaten der Waffen-SS von Verl nach Kaunitz verlegt. Die insgesamt rd. 400 Soldaten sollten die Rückzugsstrecke der Deutschen Truppen sichern, die sich von Lippstadt über Rietberg, Neuenkirchen, Kaunitz, Schloß Holte in Richtung Oerlinghausen zurückzogen. Aber bereits am Gründonnerstagabend erhielt die Kompanie den Befehl sich nach Paderborn in Richtung Wewelsburg in Marsch zu setzen. Am Karfreitag verließen die Soldaten auch die Schulen in Österwiehe.
Am Karfreitag (30.03.1945), in der Zeit von 15,30 bis 16,00 Uhr wurde das Dorf Kaunitz von ca. 20 Jagdbombern angegriffen. Durch den Abwurf von Phosphor- und Sprengbomben wurden folgende Häuser zum Teil völlig zerstört: 1. Das Wohnhaus und die Wirtschaftsgebäude des Kaufmanns August Degener (Österwiehe 98). 2. Das Wohnhaus des Kaufmanns Heinrich Liemke (Österwiehe 106). 3. Das Wohnhaus des Kaufmanns Wilhelm Starb (Österwiehe 107). 4. Das Behelfsheim des Kaufmanns Josef Brockbals (Österwiehe 92). 5. Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Müllers Stefan Pagenkemper (Österwiehe 115). 6. Das Wirtschaftsgebäude des Landwirtes Josef Palsherm (Österwiehe 116). 7. Der Geräteschuppen von Christoph Vedder Österwiehe 254). Durch Bordwaffenbeschuss wurden drei weitere Wohnhäuser und die Pfarrkirche beschädigt. Die Schule und die Vikarie wurden durch zwei kleinere Sprengbomben beschädigt. Durch eine Sprengbombe wurde der aus Gelsenkirchen nach Kaunitz umquartierte Max Glaser in seiner Wohnung im Haus von August Degener getötet. Dieser Angriff galt wahrscheinlich den 400 Soldaten der Waffen-SS, die jedoch bereits einen Tag vorher (Gründonnerstag) Richtung Wewelsburg abgerückt sind. Bereits Tage zuvor sah man Aufklärungsflugzeuge über Kaunitz.
Am 30.03.1945 wurde auf Anweisung des KZ-Buchenwald alle Häftlinge aus der KZ-Außenstelle Lippstadt nach Beendigung der Tagesschicht in einer Munitionsfabrik in Lippstadt auf einen "Evakuierungsmarsch" Richtung KZ-Bergen-Belsen geschickt. Am 31. 03.1945 (Karsamstag) erreichten die Jüdischen Frauen in Begleitung von Soldaten der Waffen-SS Kaunitz. Das Zwischenlager in Kaunitz befand sich auf einem freien Feld an der Straße "Zum Sennebach". Aufgrund der unübersichtlichen Lage (amerikanische Panzer erreichten bereits am nächsten Morgen, Ostersonntag, Kaunitz) flüchteten die Soldaten und die jüdische Frauen wurden von den Amerikanern befreit. Eine Gedenktafel an der Straße "Zum Sennebach", die auf Anregung der Anne-Frank-Schule in Gütersloh errichtet wurde, erinnert noch heute an die Befreiung der jüdischen Frauen, die im KZ-Bergen-Belsen getötet werden sollten.
Ostersonntag, am 01.04.1945, gegen 11,30 Uhr, drangen erste amerikanische Panzer, die aus Richtung Neuenkirchen kamen, in Kaunitz ein. Kurz vor Kaunitz, in Höhe der Delbrücker Str., war es noch zu einer Schießerei mit Soldaten der Waffen-SS gekommen, die aus Richtung Delbrück kamen. Bei der Schießerei wurden drei ortsfremde Angehörige der Hitlerjungend, die sich an den Kampf beteiligt haben, erschossen. Die Leichen wurden von den nachfolgenden amerikanischen Transportfahrzeugen mitgenommen.
Der Landwirt Johann Maasjost aus Österwiehe wurde am 03.04.1945 durch den amerikanischen Kommandanten als Bürgermeister von Kaunitz eingesetzt. Vorrangige Aufgabe des Bürgermeisters war, die rd. 800 jüdische Frauen mit Nahrung, Kleidung und Unterkünften in Kaunitz zu versorgen. Der Bürgermeister wurde unterstützt vom Dorfschullehrer Karl Scheideler, der Caritasschwester Anna Platz und vom gleichnamigen Hilfspolizisten Johann Maasjost.
Am 11.04.1945 um ca. 20.00 Uhr wurde das Lehrpersonal der Kaunitzer Volksschule, Hauptlehrer Scheideler, Lehrerin Frau Pott und Lehrerin Frau Banneberg sowie eine evakuierte Familie mit all ihren Angehörigen (insgesamt 29 Personen) von einem amerikanischen Major aufgefordert, ihre Wohnungen in der Volksschule Kaunitz innerhalb einer halben Stunde zu verlassen. In den geräumten Wohnungen wurden Jüdinnen untergebracht.
Am 08. Mai 1945 erfolgte die bedingungslose Kapitulation. Der Krieg war zu Ende
Am 02.07.1945 fuhr die TWE erstmals wieder von Gütersloh nach Hövelhof. Zunächst nur morgens und abends, ab 18.02.1946 wurden wieder mehrere Züge täglich eingesetzt.
Am 18.08.1945 wurde Franz Greweling, der bisher Vikar in Friedrichsdorf war, zum neuen Pfarrer in Kaunitz ernannt. Er wurde Nachfolger von Pfarrer Johannes Eickhoff, der beim Einmarsch der Amerikaner am 01.04 1945 verstarb.
Im Febr. 1946 kam es nach einer 14-tägigen Frostperiode mit gefrorenem Boden zu ungewöhnlich starken Regenfällen und Tauwetter. Insgesamt fielen im Febr. 1946 das Drei- bis Fünffache des langjährigen mittleren Februar-Niederschlags. Die Ems und die Weser mit ihren Nebenflüssen und Bächen meldeten Extremhochwasser. In der Nacht vom 07. auf den 08. Febr. überschwemmte die Dalke einen Großteil der Stadt Gütersloh. Auch die Wapel, der Sennebach und der Furlbach traten über ihre Ufer und brachten große Wassermassen nach Kaunitz. In der Nacht vom 08. auf den 09. Februar 1949 kam das Wasser mit solcher Gewalt, dass es die Bahngleise der Teutoburger Wald-Eisenbahn an mehreren Stellen in Kaunitz unterspülte und das Dorf im nordöstlichen Teil 15 - 20 cm überflutete. Die Keller liefen voll und die ebenerdigen Räume standen "fußhoch" unter Wasser. Von vielen Äckern in der nähe des Dorfes war der Mutterboden weggeflossen und hatte Wiesen verschlammt.
In der Dorfschule Kaunitz, die ab April 1945 mit jüdischen Frauen belegt war, wurde ab 16.01.1946 wieder unterrichtet.
Am 01. Juli 1946 wurde der Fußballverein FC Kaunitz gegründet.
Die erste Hausartzpraxis von Dr. Rodenbeckenschnieder war zunächst in der Fürstenstr. Vier Jahre später wechselte er 1951 in das von ihm an der Holter Str. neu erbaute Wohnhaus mit Arztpraxis. Dr. Rodenbeckemschnieder ("Dr. August") verkörperte den klassischen Landarzt, der die Familien in Kaunitz von den Großeltern bis zu den Enkeln kannte und betreute. So ganz nebenbei betreute er auch, falls erforderlich, deren Vieh. Er verstarb im Alter von 73 Jahren, am 04.05.1980
Einwohner der Gemeinde Liemke beantragten am 10. Mai 1947 bei der Amtsverwaltung Verl die Gemeindegrenzen in der Nähe des Dorfes Kaunitz so zu verändern, dass künftig Kaunitz im Zentrum der neu zu bildenden Gemeinde liegt. Obwohl der Amtsdirektor des Amtes Verl und der Landrat des Kreises Wiedenbrück den Grenzänderungsantrag befürworteten sah der Regierungspräsident Drake zunächst keine Möglichkeit, das gewünschte Grenzänderungsverfahren durchzuführen. Andere Themen wie z. B. Ostflüchtlinge, Zwangsevakuierungen durch die Besatzungsmächte, Industriedemontage, Agrarreform und Währungsreform haben zunächst Vorrang.
Am 17. Aug.1947 feierte Neupriester Johannes Grabenstroer seine Heimatprimiz in der Pfarrkirche in Kaunitz. Seine Priesterweihe erhielt er am 10. August 1947 im Paderborner Dom.
Der Kirchturm zeigte sich Christi Himmelfahrt (06.05.1948) zum ersten Male mit den drei Zifferblättern der neuen Turmuhr.
Am Tag der Währungsreform, am 20.06.1948, erhielten auch in Kaunitz jeder Einwohner anstelle der Reichsmark eine "Kaufquote von 60 DM, von denen 40 DM sofort und weitere 20 DM im August ausgezahlt wurden.
Die Gemeindebücherei in Kaunitz wurde am 05.02.1949 wieder eröffnet und von dem Lehrer der Dorfschule Kaunitz, Wenzel Malkowski, ehrenamtlich geleitet. 1951 hatte die Bücherei einen Bestand von rd. 400 Büchern, die gern von den Familien ausgeliehen wurden.
Irene Henkemeier aus Hövelriege eröffnete ihre erst Zahnarztpraxis in den Räumen des Hauses Berenbrinker (heute Vollmer) am alten Bahnhof in Kaunitz. 1953 heiratet sie den Zahnarzt Clemens Heuckmann und bezog mit ihm das Eigenheim mit integrierter Arztpraxis an der Fröbelstr. Die Räumlichkeiten der Arztpraxis werden noch heute von den Zahnärztinnen Dr. Maria Esken und Dr. Claudia Stolp-Menzel genutzt.
Nach der Zerstörung des Gebäudes des Geschäftsführers Degener durch einen Fliegerangriff am 30.03.1945 wurde die bäuerliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft Kaunitz für rd. vier Jahre nach Hövelriege in die Mühle Henkemeier verlegt. Nach Fertigstellung des neuen Geschäftshauses Degener an der Holter Str. kehrt die bäuerliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft Kaunitz im August 1950 nach Degener zurück.
Am 24.09.1950 wurde für die neue Kaunitzer Filialkirche St. Joseph in Liemke der Grundstein gelegt. Die Grundsteinlegung wurde vom Generalvikar Dr. Friedrich Maria Rintelen aus Paderborn vorgenommen. Hierbei wurde er unterstützt von den Geistlichen der Kirchengemeinde Kaunitz, Pfarrer Franz Greweling, Vikar Ignatz Störmann und Vikar Georg Hoffmann.
In der alten Kaunitzer Metallwarenfabrik am Bahnhof arbeitete nun die Fa. Köchling und Musler. Sie fertigten dort Hausschuhe. Am 05.10.1950 brach ein Großbrand aus. Durch die gelagerten Materialien flammte das Feuer immer wieder auf. Die Feuerwehr benötigte 4 Tage um das Feuer endgültig zu löschen und aufzuräumen. Das Gebäude wurde schwer beschädigt.
Am 28.10.1950 feiert die Bäuerliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft Kaunitz ihr 50 jähriges Bestehen. Sie war für die positive Entwicklung der heimischen Landwirtschaft von großer Bedeutung.
Am 28.01.1951 wurde die neue Empore einschließlich neuer Orgel im Rahmen einer Feierstunde eingeweiht. Die neue Orgel wurde von der Orgelbauanstalt Anton Feith aus Paderborn gebaut und erhielt 21 klingende Register.
Große Freude herrschte am 08.07.1951 in der Pfarrgemeinde Kaunitz, als drei Brüder der Familie Dalkmann, nämlich Johann, Hubert und Franz Dalkmann gemeinsam ihre erste Messe in ihrer Heimatkirche feierten. Hubert und Franz wurden am 29.06.1951 in Benediktbeuren (Bayern) zu Priestern geweiht, Johann Dalkmann bereits 1943.
Am 29.06.1952 hat Weihbischof Augustinus Baumann die neuerbaute Filialkirche St. Josef in Liemke eingeweiht. Das Richtfest konnte bereits am 14.05.1951 gefeiert werden. Die Seelsorge oblag den Vikaren aus Kaunitz.
Nach 1947 stellten am 04.01.1952 drei Mitglieder der Gemeindevertretung Liemke und vier Mitglieder der Gemeindevertretung Österwiehe erneut einen Antrag zur Bildung einer Gemeinde Kaunitz. Wie 1947 hatte auch dieser Antrag keinen Erfolg. Der Regierungspräsident empfahl den Gemeindevertretern nach Erlass der neuen Gemeindeordnung einen neuen Antrag zu stellen.
Das erste Schützenfest nach dem 2. Weltkrieg feierte man in den Festzelten beim Festwirt Otto Lauströer am 19., 20. und 21. Juli 1952. Schützenkönig wurde der Molkereibesitzer Bernhard König, Schützenkönigin Martha Potthoff. Das vorherige Königspaar Heinrich Pagenkemper und Anna Vorderbrügge hatte 13 Jahre regiert, von 1939 bis 1952.
Nach rd. 200 Jahren mussten Küsterei (1748), Pastorat (1749) und Kaplanei (1750) erneuert werden. Als erstes Gebäude wurde die Küsterei 1929/30 neu gebaut. Die neue Küsterei wurde ca. 10 m östlich von der bisherigen Küsterei, etwa dort, wo die alte Dorfschule stand, neu errichtet. Die alte Dorfschule wurde bereits 1894 abgerissen, nach Fertigstellung der neuen Dorfschule. Aufgrund des 2. Weltkrieges wurde die Vikarie/Kaplanei erst 1949/50 neu gebaut. Auch dieses Gebäude wurde ca. 10 m östlich von der bisherigen Kaplanei gebaut. Am 22. Mai 1953 wurde dann der Grundstein für das neue Pfarrhaus gelegt und 1954 fertiggestellt. Auf dem Grundstück der alten Kaplanei entstand 1973 das neue Pfarrheim.
Am 25.07.1954 feierte Pater Josef Dresselhaus von den Weißen Vätern, der am 10. Juni 1954 in Schottland die Priesterweihe empfangen hat, in seiner Heimatkirche in Kaunitz das Primizamt.
Hierbei handelte es sich um ein Gebäude, welches mit einem Stellplatz für die Wasserspritze und zwei Arrestzellen auf dem Gelände der heutigen Tankstelle stand. Ein neues Feuerwehrgerätehaus stellte Kaufmann und Gastwirt Heinrich Liemke der Gemeinde Österwiehe zur Verfügung.
Mit Schreiben vom 06.12.1955 beantragten mehrere Einwohner aus Österwiehe den Bau einer Filialkirche auf einem Teil des Schulgeländes neben der Spitzkrugschule. Der Rat der Gemeinde Österwiehe erklärte in seiner Sitzung am 07.02.1956 die grundsätzliche Bereitschaft, den Kirchbau neben der Spitzkrugschule zu unterstützen. Am 24.04.1956 beschloss der Rat der Gemeinde Österwiehe eine Stellungnahme von der Bezirksregierung Detmold einzuholen. Es sollte geklärt werden, ob und unter welchen Bedingungen die Abgabe von Schulland für den Kirchbau genehmigt wird.
Am 4. Februar 1956 erhielt die freiwillige Feuerwehr Kaunitz aus der Hand von Amtsbürgermeister Vorderbrüggen ihr erstes Tanklöschfahrzeug, einen Mercedes-Benz. Außerdem wurde ein Mercedes Mannschaftswagen angeschafft.
Grund für die Renovierung war, dass man auch bei mäßig besetzter Kirche von hinten nur den oberen Rand des Tabernakels sehen konnte und somit dem Geschehen am Altar kaum folgen konnte. Der Hauptaltar wurde deutlich höher gelegt und damit besser in das Blickfeld der Kirchenbesucher gesetzt. Zusätzlich wurde die Pfarrkirche unter der Leitung des Kirchenmalers Fred Eckersdorf (Meschede) von heimischen Handwerkern völlig neu ausgemalt. Die Wände und das Gewölbe wurden (leider) von den altertümlichen überladenen Malereien befreit und strahlen nun im hellen weiß. Das Fenster in der Mitte des Chorraumes mit Maria Immaculata wurde schon in der Zeit von Pfarrer Fröhling zugemauert. Auf diese Wand wurde der wiederkehrende Jesus gemalt. Das Ganze in einem dem Zeitgeist entsprechenden Stil. Im Längsschiff wurden vier neue Fenster eingesetzt und die beiden Fenster im Chorraum erneuert.
Am 15.11.1959 wurde das Liemker Ehrenmal zum Gedenken der Toten der zwei Weltkriege eingeweiht. Es ist ein 6,40 m hohes Steinkreuz, das der Bildhauer Bruno Buschmann aus Oerlinghausen hergestellt hat.
Der Rat der Gemeinde Österwiehe fasste im Dez. 1959 den Beschluss, Straßennamen einzuführen.
Nachdem der bisherige Brudermeister Josef Alpmann das Amt zur Verfügung gestellt hatte, wurde der Fabrikant Heinrich Füchtenschnieder neuer Brudermeister der St. Hubertus Schützenbruderschaft Kaunitz.
Am 18. und 19.Juni feierte die freiwillige Feuerwehr Kaunitz ihr 50 jähriges Jubiläum.
Am 01.07.1960 wurde Alois Pagenkemper zum neuen Brandmeister und Löschzugführer ernannt.
Der Kaunitzer Schützenbruder Josef Wittenborg errang die Königswürde in Steinhorst. Seitdem besteht eine große Freundschaft zwischen den Kaunitzer und Steinhorster Schützen. Seither besuchen sich die beiden Schützenvereine Jahr für Jahr zu den jeweiligen Schützenfesten.
Am 09. Mai 1960 fand im Hof von Gastwirt Heinrich Liemke in Kaunitz der erste Geflügelgroßmarkt statt. Dieser Absatzmarkt war erforderlich, weil Österwiehe und sein Umland seit den 30iger Jahren eine Hochburg der Geflügelzucht war. Federvieh und Eier bildeten die Existenzgrundlage vieler Landwirte und nebenberuflichen Züchter.
Am 20.03.1960 übernahm Vikar Karl Tomulka die Filialkirche St. Josef in Liemke und bezog als erster Geistlicher die neben der Kirche erbaute Vikarie. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Vikare aus Kaunitz für die Seelsorge in Liemke zuständig. Zum 01.01.1964 wurde im Gebiet der Pfarrgemeinde Kaunitz die neue Filialkirchengemeinde St. Josef Liemke mit eigener Vermögensverwaltung eingerichtet.
Am 04.11.1960 wurde der Neubau der Spar- und Darlehnskasse Kaunitz (heutige Volksbank) eingeweiht.
Am 31.07.1961 fand auf dem Hof des Gastwirtes Heinrich Liemke der erste Eiergroßmarkt statt.
Lehrer Heinz Tewes hat 1962 drei Fotos aus dem Kirchturm der Kaunitzer Kirche erstellt.
Zum 01.01.1962 führte die Gemeinde Österwiehe die "staubfreie" Müllabfuhr ein.
Die St. Hubertus Schützenbruderschaft beschloss den aus dem Jahre 1937 stammenden Kleinkaliberschießstand mit zwei 50 Meter Bahnen am Kaunitzer Krug zu einem 4 mal 10 Meter Luftgewehrschießstand umzubauen.
Der neue Schießstand wurde am 3. Juni 1963 eingeweiht.
Die Kaunitzer Molkerei stellte ihren Betrieb am 14.07.1963 ein, weil die Rentabilität des Betriebes nicht mehr gegeben ist.
Egon Bokel übernahm die Ämter des Küsters, des Organisten und Chorleiters in der Kaunitzer Kirchengemeinde von seinem Vater Georg.
Die alte Standarte war beim Luftangriff auf Kaunitz Ostern 1945 verbrannt. Nun, am 17. November erhielt die Feuerwehr Kaunitz eine neue Standarte
Mit dem Bau der neuen sechsklassigen Volksschule zuzüglich Schulküche und Werkraum (insgesamt 8 Klassenräume) und der Turnhalle wurde 1963 begonnen. Das Grundstück an der damaligen Rosenstr. (heute Fröbelstr.) wurde im Febr. 1962 vom Landwirt Otto Maasjost gekauft. Am 01.04.1965 wurde die neue Volksschule eröffnet. Das Richtfest wurde am 21.01.1964 gefeiert.
Die freiwillige Feuerwehr Kaunitz bezog zwei beheizbare zusammenhängende Garagen auf dem Gelände von Heinrich Liemke als Feuerwehrgerätehaus.
Am 01.06.1964 beschloss der Rat der Gemeinde Österwiehe den Bau einer Markthalle auf dem von Frau Caroline Lauströer erworbenen Grundstück in der Dorfmitte von Kaunitz. Im Sept. 1964 wurde mit dem Hallenbau begonnen, am 30. Jan 1965 konnte Richtfest gefeiert werden. Bereits weit vor der offiziellen Einweihung am 01.04.1966 fanden dort die ersten Märkte statt.
Aus Sicherheitsgründen wurde das Vogelschießen nicht mehr auf Pagenkempers Holzplatz durchgeführt. Beim Schützenfest 1964 fand das Vogelschießen erstmalig auf dem Gelände der Gaststätte Otto Lauströer statt
Am 28.10.1964 wurde die bisherige Gemeinde Liemke offiziell nach Ihrer Post (1864) und ihrem Bahnhof (1901) in Schloß Holte umbenannt.
Die CDU-Fraktion des Gemeinderates der Gemeinde Österwiehe stellte den Antrag, den Tagesordnungspunkt "Änderung des Gemeindesnamens Österwiehe" auf die Tagesordnung der Ratssitzung am 10. Dez. 1964 zu setzen. Anlass für diesen Tagesordnungspunkt war die Namensänderung der Gemeinde Liemke in "Schloß Holte". Nach längerer Diskussion beschloss der Gemeinderat Österwiehe den Namen der Gemeinde in "Kaunitz" zu ändern, sobald eine Grenzbegradigung umgesetzt werden konnte. Es wurde ein Ausschuss gebildet, bestehend aus Bürgermeister Potthoff und den Ratsherren Brink, Maasjost, Mersch und Wiszniewski. Der Ausschuss wurde beauftragt, mit den Gemeinden Bornholte und Schloß Holte Verhandlungen aufzunehmen mit dem Ziel der Änderung der bestehenden Gemeindegrenzen.
Noch vor der offiziellen Einweihung der Ostwestfalenhalle zeigen die Kaunitzer Geflügelzüchter erstmals ihre Tiere in der neuen Ostwestfalenhalle.
Am 01.04.1965 wurde die neue sechsklassige Volksschule zuzüglich Schulküche, Werkraum, Turnhalle und Verwaltungsgebäude an der Rosenstr. (heute: Fröbelstr.) eröffnet. Die alte vierklassige Dorfschule Kaunitz, gegenüber der jetzigen Volksbank, wurde zeitgleich geschlossen. Die offizielle Einweihung der neuen Volksschule erfolgte 22.04.1965.
Am 26.08.1965 wurde die "Erzeugergemeinschaft Kaunitz e.V," gegründet. Ziel der Erzeugergemeinschaft ist die Förderung des Absatzes landwirtschaftlicher Erzeugnisse, insbesondere Geflügel und Eier.
Am 08.11.1965 gründen die Gemeinde Österwiehe und die Erzeugergemeinschaft Kaunitz e. V. einen Zweckverband "Geflügel- und Eiergroßmarkt Kaunitz", der Träger der neuen Ostwestfalenhalle wurde. Der Zweckverband bestand aus 8 Vertretern der Gemeinde Österwiehe und 7 Vertretern der Erzeugergemeinschaft, die zusätzlich den Geschäftsführer stellt. Der Zweckverband wurde mit Wirkung vom 01.01.1977 aufgelöst und die Gemeinde Verl wird alleiniger Träger der Ostwestfalenhalle.
Die Ostwestfalenhalle als Markthalle war die Konsequenz aus dem Erfolg der Eier- und Geflügelgroßmärkte auf dem Hof der Gaststätte Liemke. Sie wurde unter Beteiligung zahlreicher Ehrengäste am Samstag, den 02.04.1966 eingeweiht. Der Hallenbau kostete rd. 1 Mio. DM. Die Finanzierung erfolgte durch das Land NRW (300.000,00 DM), den Kreis Wiedenbrück (heute Kreis Gütersloh =100.000,00 DM) und durch 75 Mitglieder der Erzeugergemeinschaft Kaunitz e.v., die sich mit jeweils 2.000,00 DM beteiligten (150.000,00 DM). Den verbleibenden Betrag (r. 450.000,00 DM) übernahm die Gemeinde Österwiehe.
Auf Anregung des Vorstandsmitglieds Ferdinand Meier Johannliemke beschloss der Träger der Ostwestfalenhalle, der Zweckverband Geflügel- und Eiergroßmarkt Kaunitz, einen Kleintiermarkt für Kaninchen, Vögel und Geflügel für Hobbytierhalter auszurichten. Der Markt erhielt den Namen Hobbymarkt und fand erstmals am 04.06.1966 statt. Der Hobbymarkt, der jeden ersten Samstag im Monat stattfindet, wurde ein voller Erfolg. An "Spitzentagen" sind über 500 Händler und bis zu 40.000 Besucher anwesend. In guten Jahren drängten sich über eine Viertelmillionen Besucher auf dem Gelände um die Ostwestfalenhalle Kaunitz.
Der Neupriester Johannes Erichlandwehr, Sohn der Eheleute Johannes und Elisabeth Erichlandwehr, Fasanenweg 30, feierte am 03.07.1966 in der Pfarrkirche Kaunitz seine Heimatprimiz. Er war am 30.06.1966 durch Weihbischof Julius Angerhausen in Essen zum Priester geweiht worden.
Das Schützenfest findet seit diesem Jahr in und um die Ostwestfalenhalle statt.
Im August 1966 wurde die alte Kaplanei neben der Kirche abgerissen. Auf dem Grundstück steht heute das Pfarrheim.
Am 29.08.1966 gründeten 14 Mitglieder den Tennisclub Kaunitz. Zum 1. Vorsitzenden wurde Rechtsanwalt Piepenbrock gewählt. Der Spielbetrieb fand in der Ostwestfalenhalle statt.
Der Kirchturm der Kirche in Kaunitz erhielt ein neues Schieferdach und die Außenwände des Kirchturms wurden neu gestrichen.
Zwei bewaffnete Bankräuber überfielen am 05.09.1967 die Zweigstelle der Kreissparkasse Wiedenbrück an der Paderborner Str. in Kaunitz. Sie erbeuteten rd. 41.000,00 DM. Der Zweigstellenleiter, Josef Mersch, wurde mit vorgehaltener Pistole gezwungen, das Geld herauszugeben.
Nach 18 Monaten Bauzeit konnte am 08.12.1967 das Gemeinschaftsklärwerk der Gemeinden Bornholte und Österwiehe an der Marienstr. in Kaunitz (heute Gartenabfallannahmestelle) in Betrieb genommen werden. Am 18.04.1967 fand das Richtfest statt.
Am 11. Juni wurde Alois Pagenkemper neuer Amtsbrandmeister des Amtes Verl. Zum neuen Kaunitzer Brandmeister und Löschzugführer wurde Heinz Pagenkemper ernannt.
Am 18. Juni 1968 sprach Bundesfinanzminister Franz-Josef Strauß vor über 2.500 Zuhörern in der Ostwestfalenhalle. Er war mit einem Hubschrauber auf dem Kaunitzer Sportplatz gelandet und wurde dort von Landrat Paul Lakämper begrüßt.
Erstmals in der Kaunitzer Ostwestfalenhalle fand der Bruderschaftstag des Bezirksverbandes Wiedenbrück im BHDS statt. 800 Schützen aus den 19 Bruderschaften und Gilden des Bezirkes füllten die Halle. Das Referat an diesem Tag hielt der Hochmeister des Bundes der historischen deutschen Schützenbruderschaften, Dr. Maximilian Graf Spee.
Nach den Beschlüssen des 2. vatikanischen Konzils sollten ab diesem Jahr die Priester die heilige Messe mit dem Gesicht zu den Gläubigen zelebrieren. Um dieses um zu setzten, ließ Dechant Greweling den Altar provisorisch mit Holzstufen und Holzpodesten umbauen. Ein zusätzlicher Altar aus Holz machte es den Priestern möglich das Messopfer in Richtung der Gottesdienstbesucher dar zu bringen.
Am 13.10.1969 fand die letzte Sitzung des Schulverbands Kaunitz statt, der 1890 gegründet wurde. Dem Schulverband Kaunitz gehörten die Gemeinden Bornholte, Österwiehe und Schloß Holte (früher Liemke) an. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung wurde der Schulverband mit Wirkung zum 01.01.1970 aufgelöst.
Mit dem Ende des Jahres 1969 hören die alten Gemeinden Verl, Bornholte, Österwiehe, Sende und Liemke auf zu existieren. Auch das Amt Verl ist Geschichte. Sie alle sind Opfer der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen geworden.
Mit der kommunalen Gebietsreform zum 1. Januar 1970 begann im Verler Land eine neue Epoche der politischen Entwicklung. Aus dem Amt Verl entstand die Großgemeinde Verl. Diese setzte sich aus den früheren Gemeinden Verl, Bornholte, Österwiehe und Teilen von Sende und Schloss Holte zusammen. Für Planung und Entwicklung der Großgemeinde war ab jetzt der Gemeinderat Verl als zentrales Gremium zuständig. Die CDU erreichte bei der ersten Kommunalwahl im März 1970 die absolute Mehrheit und stellte mit Hermann Dreismann den ersten Bürgermeister.
Der Brieftaubenverein "Vergißmeinnicht Kaunitz feiert im Januar 1970 sein 50-jähriges Bestehen im Gasthof Brockbals, dem Vereinsheim des Brieftaubenvereins.
Die bisherige Volksschule, zuständig für Kinder von der 1. bis zur 9. Schulklasse, wurde mit Wirkung zum 01.08.1970 zu einer Grundschule abgebaut. Die Jahrgänge ab der 5. Klasse wurden der Hauptschule Verl zugewiesen.
Pfarrer Franz Greweling aus Wiedenbrück wurde 1945 Nachfolger des verstorbenen Pfarrers Johannes Eickhoff. Am 10.07.1971 wurde Ehrendechant Franz Greweling im Alter von 75 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Zeitgleich wurde Vikar Walter Hussock, der nach seiner Priesterweihe am 24.08.1963 seine erste Stelle in Kaunitz angetreten hatte, nach Elsen (bei Paderborn) versetzt. Pfarrer Walter Schütte aus Bad Westernkotten wurde am 15. Aug. 1971 neuer Pfarrer in Kaunitz. Er machte sich besonders um die Jugendarbeit sowie um die Arbeit mit der Frauengemeinschaft verdient.
Am 11. und 12.12.1971 fand der erste Weihnachtsmarkt in der Ostwestfalenhalle statt. An den zwei Tagen wurden rd. 10.000 Besucher gezählt.
Nach 12 Jahren an der Spitze der Bruderschaft stellte der Brudermeister Heinrich Füchtenschnieder in der Jahreshauptversammlung vom 8. Januar 1972 sein Amt zur Verfügung. Weil sein Rücktritt sehr überraschend kam, wurden die Neuwahlen erst im April auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung durchgeführt. Hier wurde der stellvertretende Brudermeister Heinz Meermeier zum Nachfolger von Heinrich Füchtenschnieder gewählt. Der Schützenbruder Josef Lakämper wurde zum stellvertretenden Brudermeister gewählt.
Firmengründer Rudolf Ottemeier fing 1958 im Firmensitz an der Paderborner Straße mit Kragenstäbchen für die Textilindustrie an. In den nächsten Jahren wuchs die Zahl der renomierten Kunden und erste Werkzeuge wurden gefertigt. Dieses hatte zur Folge, dass die bisherigen Räumlichkeiten zu klein wurden. Am Kapellenweg entstand der erste Neubau von 1080 qm. Die Fläche hat sich innerhalb von rd. 50 Jahren verzehnfacht.
Küster und Organist Egon Bokel gründete am 21.06.1972 den Kinderchor Kaunitz mit dem Ziel, Nachwuchs für die besehenden Chöre auszubilden. Für den Kinderchor Kaunitz wurden 72 Kinder angemeldet.
Die größte Grasbahn in NRW wurde vom Motor-Sport-Club Verl an der Wapel, in der Nähe der Gaststätte Spitzkrug, angelegt. Rund 10.000 sportbegeisterte Zuschauer verfolgten das erste Grasbahnrennen am 17.07.1972 auf der Weide des Landwirtes Alois Meiertokrax.
Nachdem der Bau des Kindergartens fertiggestellt war, wurde er am 20.08.1973 eingeweiht. Erste Leiterin der dreigruppigen und für 90 Kinder konzipierten Einrichtung war Renate Nicklas. Anfangs einfach Kindergarten Kaunitz genannt, erhielt dieser später den Namen “Kleine Strolche“.
An der Straße Zur Alten Wiese, schräg gegenüber der Schuhfabrik, von den Kaunitzern liebevoll Puschenbude genannt, ließ Firmengründer Johann Graute eine erste Hallen zur Herstellung von Haustüren und Fenstern bauen. Diese neue Halle wurde erforderlich, weil der alte Kükenstall, in dem die ersten Elemente gefertigt wurden, längst nicht mehr genügend Platz bot.
Mit dem Bau des neuen Pfarrheimes wurde am 25.06.1973 begonnen. Am 21.07.1973 war Grundsteinlegung und bereits am 12.08.1973 wurde Richtfest gefeiert. Die Einweihung des neuen Pfarrheimes erfolgte am 23. Dezember 1973, obwohl noch einige Ausstattungsgegenstände fehlten.
Die Paderborner Straße wurde in ihrem Verlauf durch Kaunitz begradigt. Bei dem großzügigen Ausbau und dem vorausgegangenen Abriss der Gastwirtschaft Nordbrock–Schnittker und der alten Volksschule ging auch ein Teil der alten Dorfromantik verloren. Für das immer größer werdende Verkehrsaufkommen war diese Maßnahme jedoch notwendig und weitsichtig.
Josef Lakämper gehörte schon 1970 der ersten Gemeindevertretung an und wurde im gleichen Jahr Vorsitzender des neuen großen CDU-Ortsverbands Verl. In der ersten Sitzung nach der Kommunalwahl wählte der Rat der Gemeinde Verl am 15.05.1975 Ratsmitglied Josef Lakämper aus Kaunitz zum ehrenamtlichen Bürgermeister. Damit stand Josef Lakämper an der Spitze der politischen Gemeinde Verl, die er auch nach außen repräsentierte. Er wurde Nachfolger von Hubert Hermwille.
Eingeleitet wurde das Jubiläumsjahr mit der Fahnenweihe in der Vorabendmesse, am 4. Januar. Nach dem Festhochamt ging es mit der Jahreshauptversammlung im Festsaal des Hauses Liemke weiter. Hier wurden die drei noch lebenden Gründungsmitglieder, Johann Balsliemke, Wilhelm Starb und Hermann Pähler v. d. Holte für ihre 50jährige Mitgliedschaft geehrt. Zum großen Jubiläumsfest, das vom 19-21 Juli gefeiert wurde, waren 13 Gastvereine sowie 8 Musikvereine und Trommlercorps geladen. Höhepunkt war der Festmarsch am Sonntag, bei dem Generaloberst Ewald Füchtjohann über 1000 Schützen unter seinem Kommando hatte. Mittelpunkt des Festzuges war die glanzvoll geschmückte Königskutsche vom Königspaar Georg Setter und Gertrud Kirschbaum. Ein prachtvolles Bild gab auch der Omnibus-Carbriolet mit allen Ex Majestäten an Bord ab. Am Schützenfestmontag durfte Brudermeister Heinz Meermeier dann Vogelbauer Alfons Hemschemeier zum Kaiserschuss gratulieren. Er erkor Waldtraud Johannliemke zu seiner Mitregentin. Das Jubiläumsfest war eine herausragende Veranstaltung.
Die Volksschule Kaunitz, besehend aus zwei Klassenräume und zwei Lehrerwohnungen wurde 1892 gebaut, 1915 um zwei Klassenräume und einer Lehrerwohnung erweitert. Sie war bis 1963 in Betrieb. Für kurze Zeit (1969/70) wurden nochmals mehrere Grundschulklassen dort untergebracht. Danach wurde es still in den Räumen. Am 08.12.1975 wurde mit den Abrissarbeiten begonnen.
Die ursprünglich an der Kirchstraße beheimatete Bäckerei Schumacher zog 1976 an den Fürst Wenzel Platz. Hier eröffneten die Inhaber Ruth und Rudi Schumacher einen SB-Markt mit Backstube.
Die Kolpingfamilie Kaunitz feierte am 10.10 1976 ihr 50-jähriges Bestehen. Sie wurde am 24.10.1926 als Kath. Gesellenverein Kaunitz gegründet.
Am 22.11.1976 beschloss die Zweckverbandsversammlung, dass der Zweckverband "Ostwestfalenhalle Kaunitz", der Nachfolger des Zweckverbands "Eier- und Geflügelgroßmarkt Kaunitz" war, mit Wirkung zum 01.01.1977 aufgelöst wird. Die Aufgaben des Zweckverbandes wurden von der Gemeinde Verl übernommen.
In Kaunitz wurde am 07.09.1977 der Verein "Friedhofskapelle Kaunitz e.V." gegründet. Ziel des Vereins ist, eine Friedhofskapelle zu errichten und zu betreiben.
Der ehemalige Bürgermeister der früheren Gemeinde Österwiehe erhielt aus der Hand des Landrates Paul Lakämper am 18.04.1978 das Bundesverdienstkreuz am Bande für seine kommunalpolitischen Verdienste und seine Verdienste um das Kaunitzer Marktwesen.
Am 31.10.1978 fuhr der TWE-Personenzug zum letzten mal die Strecke von Gütersloh nach Hövelhof. Autobusse haben den Personenverkehr vollständig übernommen.
In Kaunitz wurde am 17.06.1979 der Brieftaubenverein "Alte Freunde Kaunitz" gegründet. Der Verein wurde von ehemaligen Mitgliedern des Brieftaubenvereins "Vergißmeinnicht Kaunitz" gegründet. Der Brieftaubenverein "Vergißmeinnicht Kaunitz" wurde aufgeteilt, weil dieser zu groß wurde.
Der frühere Amtsbürgermeister Ferdinand Johannliemke erhielt am 09.11.1979 aus der Hand des Landrates Paul Lakämper für seine kommunalpolitischen Verdienste und seine Verdienste um das Kaunitzer Marktwesen das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Am 15.07.1980 wurde die neue Sportanlage des FC Kaunitz eingeweiht. Vor rd. 2.000 Zuschauer verlor der FC Kaunitz gegen Arminia Bielefeld mit 1 : 9
Nachdem die Unterbringung der zwei Feuerwehrfahrzeuge in dem angemieteten Gebäude hinter "Liemkes" Tankstelle nicht mehr zeitgemäß war, plante die Gemeinde Verl Ende der 70er Jahre das erste Feuerwehrgerätehaus für Kaunitz. Mit dem Bau des Feuerwehrgerätehauses wurde am 14.12.1979 begonnen. Am 23.01.1981 wurde der Neubau des Gerätehauses am Standort des heutigen Elli-Marktes mit zahlreichen Gästen feierlich eingeweiht und war 38 Jahre das Zuhause der Kaunitzer Feuerwehr.
Am 03.05.1981 wurde die von Architekt Stedem geplante und mit einem Kostenaufwand von 390.000,00 DM errichtete Friedhofskapelle im Rahmen einer kleine Feierstunde eingeweiht. Die Gemeinde Verl zahlte einen Zuschuss von 300.000,00 DM. Die Grundsteinlegung erfolgte vor rd. einem Jahr, am 07.04.1980.
Im Alter von 73 Jahren verstarb Dr. August Rodenbeckenschnieder am 04.05.1980. Er war seit 1947 als praktischer Arzt in Kaunitz tätig. Weitere Infos, siehe 1947
Im Febr. 1981 wurden rd. 1.500 Löcher in das rd. 1,30 m dicke Außenmauerwerk der Kirche gebohrt, in denen mit starkem Druck Kieselsäure gepresst wurde. Dadurch sollte aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk verhindert werden.
Am 01.10.1981 eröffnete Totaram Adjodah, Facharzt für Allgemeinmedizin, eine Arztpraxis in Kaunitz, Paderbornerstr. 442.
Am 05.03.1983 eröffnete Manfred Wolper die Fürst-Wenzel-Apotheke in Kaunitz, Paderborner Str. 442.
Am Donnerstagnachmittag, den 02.05.1985, richtete ein Großbrand in der Möbelfabrik Füchtenschnieder einen Sachschaden von rd. 5 Mio. DM an. Die Produktionshalle brannte völlig aus. Sechs Löschzüge verhinderten das Übergreifen der Flammen auf den Lackbunker.
Im Aug. 1985 fand das erste Trucktreffen an und in der Ostwestfalenhalle statt. 38 Jahre später, im Aug. 2023, fand das letzte der jährlich stattfinden Trucktreffs statt.
Am 05.05.1986 feierte die Spar- und Darlehnskasse Kaunitz ihr 100-Jährifes Bestehen. Der offizielle Festakt fand am Freitag, den 09.05.1986, in der Ostwestfalenhalle statt.
Das neue Sportheim des FC Kaunitz an der Grundschule wurde am 08.05.1986 von Bürgermeister Lakämper offiziell dem FC Kaunitz übergeben.
Am 21.08.1986 zerstörte ein Feuer die Dachkonstruktion und den westlichen Teil der Ostwestfalenhalle. 80 Feuerwehrleute aus sieben Gemeinden waren über vier Stunden im Einsatz. Spielende Kinder hatten nach Ermittlungen der Polizei die Ostwestfalenhalle in Brand gesetzt.
Die Zweigstelle Kaunitz der Wiedenbrücker Kreissparkasse wurde am 25.11.1986 überfallen. Insgesamt werden nach Angaben der Polizei rd. 134.000,00 DM erbeutet.
Der Rosenmontagseisregen 1987 war eine Wetterkapriole die als Jahrhundertereignis einzustufen ist. Selbst die Ältesten Bürger konnten sich an nichts Vergleichbares erinnern. Eine Grenzwetterlage machte diesen Eisregen möglich. Nahezu alles in der freien Natur wurde in der Nacht zum 2. März in Eis gehüllt. Bäume mussten, wie man später berechnete, bis zum 80-fachen ihres Normalgewichtes tragen. Viele Bäume und auch Hochspannungsmasten brachen wie Streichhölzer unter der Last des Eises. Vielerorts gab es kein Strom und auch kein Telefon. Die Feuerwehr war zwei Tage im Dauereinsatz. Unter anderem befreite Sie die Straßen von umgekippten Bäumen und versorgte Landwirtschaftliche Betriebe mit Strom.
Am 04.10.1987 wurde die Zweigstelle Kaunitz der Kreissparkasse Wiedenbrück zum dritten Mal überfallen, erbeutet wurden rd. 70.000,00 DM
Dr. med. dent Matthias Hennig eröffnete am 15.07.1988 eine Zahnarztpraxis in Kaunitz, Fürstenstr. 7.
Zur Vermeidung von Feuchtigkeitsschäden wurden im September 1988 undichte Stellen und Risse am Kirchturm ausgebessert.
Am 20. Juni 1989 wurde der langjährige Leiter der Volksschule / Grundschule Kaunitz, Rudolf Fröhleke, von Schulamtsdirektor Röckner in den Ruhestand verabschiedet.
Am 19.04.1990 wurde Otto Lauströer, ehemaliger Gastwirt im Kaunitzer Krug, 100 Jahre alt. Der Kaunitzer Krug war über Jahrzehnte Vereinslokal des FC Kaunitz. Auch fand auf dem Gelände am Kaunitzer Krug im jährlichen Wechsel mit Gastwirt Heinrich Liemke das Schützenfest der St. Hubertus-Schützenbruderschaft Kaunitz statt.
Auf Initiative von Schützenbruder Dieter Pickert veranstaltete die St. Hubertus-Schützenbruderschaft Kaunitz am 01.05.1990 erstmalig einen "Aktionstag für die Kinderkrebshilfe". Der Erlös der Veranstaltung wurde der Kinderkrebsstation der Universitätsklinik Münster gespendet. Dieser Aktionstag wurde jährlich bis einschließlich 1997 wiederholt und erbrachte eine Spendensumme von insgesamt 230.000,00 DM.
Am 22.09.1990 wurde die neue Schützenhalle Kaunitz einschließlich Schießsportanlage von Präses Pfarrer Walter Schütte eingeweiht. Die Grundsteinlegung war am 15.12.1989, das Richtfest fand am 24.11.1989 statt.
Am 01.09.1990 feierte der Tennisclub Kaunitz sein 25-jähriges Besehen im Clubhaus an der Tennisanlage neben der ehemaligen Gaststätte Meermeier.
Ein zweiter Großbrand in der Möbelfabrik Füchtenschnieder am 16.12.1991, ab 13,20 Uhr, vernichtete die gesamte Möbelfabrik. Insgesamt 11 Löschzüge mit 33 Fahrzeugen und 194 Feuerwehrleuten aus dem gesamten Kreis Gütersloh wurden alarmiert.
Die Dorfgemeinschaft Kaunitz beteiligte sich erstmals an den landesweiten Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft". Hierbei ging es nicht nur um Dorfverschönerung sondern insbesondere um die Zukunft des Dorfes, u.a. um Dorferneuerung und Dorfgestaltung, um Erhaltung und Verbesserung der Infrastruktur, um Sicherung und Ausbau von öffentlichen und vereinsgebundene Einrichtungen, um Ausbau der Wander- und Fahrradwege.
Organische und kompostierbare Abfälle wurden ab dem 01.04.1993 erstmals über die grüne Komposttonne eingesammelt und in der Gütersloher Kompostierungsanlage verarbeitet.
In der Nacht vom 12. auf den 13. 06 1993 brach in der Bäckerei Schumacher ein Brand aus. Lt. Aussage der Polizei entstand ein Sachschaden von rd. 1,5 Mio. DM.
Der Rat der Gemeinde Verl hat am 29.08.1994 beschlossen, dass zur Erinnerung an die Befreiung von über 700 jüdischen Zwangsarbeiterinnen im Ortsteil Kaunitz eine Gedenktafel aufgestellt wird. Die feierliche Enthüllung der Gedenktafel am Ort der Befreiung in Kaunitz fand am 01.04.1995, 17.00 Uhr, an der Straße "Zum Sennebach" statt. Die Bronzetafel enthält folgenden Text: "Hier wurden am 01.04.1945 über 700 jüdische Frauen durch amerikanische Soldaten befreit. Sie waren auf dem Marsch von Lippstadt in das KZ Bergen-Belsen, wo sie getötet werden sollten. Als billige Arbeitskräfte für die Rüstungsindustrie waren sie aus aus dem KZ Ausschwitz nach Lippstadt geholt worden. Dieser Gedenkstein soll an das Leid dieser Frauen und aller Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Er soll uns gleichzeitig mahnen, Unrecht gegen Menschen in keiner Form hinzunehmen, sondern ihm mutig entgegenzutreten".
Im Stallgebäude der Familie Laustroer brach ein Feuer aus. Der Stall und große Mengen Stroh wurden vernichtet. Das Wohngebäude blieb verschont.
Die Schützenbruderschaft gab sich auf einer außerordentlichen Generalversammlung eine neue zukunftsweisende, geschlechtsneutrale Satzung. Sie wurde von den Schützenbrüdern Dr. Matthias Hennig, Frank Niehoff und Bruno Strothe jun. erstellt und von den zahlreich anwesenden Mitgliedern einstimmig angenommen.
Am 09.06.1995 erhielt Ewald Bussemas für sein langjähriges Engagement in der Kommunalpolitik und in der Kirchengemeinde St. Marien Kaunitz das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Erstmals fand die Benefiz-Veranstaltung der Schützenbrüder in der Ostwestfalenhalle statt. Die Veranstaltung zu Gunsten der Kinderkrebsklinik der Universität Münster war schon einige Male auf Initiative des Schützenbruders Dieter Pickert in der Schützenhalle
veranstaltet worden. Aber nun sollte sie in einem großen Rahmen mit großer Verlosung und entsprechendem Rahmenprogramm an diesem größeren Ort durchgeführt werden. In den Jahren 1990 bis einschließlich 1997 konnten insgesamt 230 000 DM der Kinderkrebsklinik der Universitätsklinik Münster gespendet werden.
Die ehemaligen Könige der Schützenbruderschaft Kaunitz errichten erstmals am 01.05.1996 den 14 m hohen Maibaum auf dem „Alten Schulhof“ im Zentrum des Dorfes. Am Baum befinden sich Schilder mit den Wappen der Kaunitzer Vereine. Er bleibt bis zum Herbst stehen.
Das Ehrenmal an der Marienkirche, welches vom ehemaligen Kriegerverein zum Gedenken an die Opfer des ersten Weltkrieges am 16.02.1930 errichtet wurde, erfuhr zum Schützenfest eine Erweiterung um zwei Sandsteinstelen mit Flammschalen. Die neuen Sandsteinstelen in Form von stilisierten Kreuzen wurden am Samstag, den 20.07.1996, von Pfarrer Walter Schütte eingeweiht und sollen an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft von 1933 bis 1945 erinnern.
Nach 25 Jahren als Pfarrer in Kaunitz geht Walter Schütte in den wohlverdienten Ruhestand und zieht in seine Heimatstadt nach Bad Westernkotten. Die Verabschiedungsfeier in der festlich geschmückten Pfarrkirche fand am 01.09.1996 statt.
Gebürtig aus Belecke stammend, verbrachte er einige Jahre als Vikar in Rietberg. Zuletzt wirkte er in Siegen als Pfarrer. Am 29.09.1996 wurde Pfarrer Joachim Cruse feierlich in sein neues Amt eingeführt.
Die Kath. Grundschule Kaunitz wurde um zwei Mehrzweckräume erweitert. Richtfest wurde am 15.03.1996 gefeiert, die offizielle Einweihung erfolgte am 26.10.1996.
Der Rat der Gemeinde Verl vergab am 17.02.1997 insgesamt 18 Bauplätze im Kaunitzer Baugebiet "Hegselweg" zum Preis von 95,00 DM.
Die Dorfgemeinschaft Kaunitz stellte am 05.07.1997 eine liebevoll restaurierte Draisine auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände in Kaunitz auf.
Der Neubau der dreigruppigen Kindertageseinrichtung wurde am 19.09.1997 eingeweiht. Die Inbetriebnahme erfolgte bereits am 04.08.1997. Der erst Spatenstich durch Pfarrer Joachim Cruse und Bürgermeister Josef Lakämper wurde am 23.10.1996 durchgeführt und das Richtfest fand am 11.01.1997 statt. In der neuen Kindertageseinrichtung konnten erstmals Kinder ab dem 4. Lebensmonat betreut werden.
Am 26. November 1997 geraten Wohn- und Stallgebäude der Familie Dresselhaus in Brand. Beide wurden zerstört. 150 Feuerwehrkammeraden waren 20 Stunden im Einsatz.
Am 06. und 07.12.1997 fand der erste Weihnachtsmarkt vor und neben der Pfarrkirche in Kaunitz statt.
Am 01.05.1998 eröffnet Maria Esken eine Zahnarztpraxis in den Räumen der ehemaligen Zahnarztpraxis Heuckmann, Fröbelstr. 8.
Die Postfiliale an der Paderborner Str. wurde am 05.05.1998 geschlossen. Zeitgleich wurde eine Poststelle in der Bäckerei Schumacher, Fürst-Wenzel-Platz 8, eröffnet.
Die kath. Kirchengemeinde feierte ihren 250. Jahrestag ihrer Gründung. Die Kaunitzer Kirchweihtage wurden am Samstag, den 16. Mai 1998, mit der Aufführung des Historischen Spiels zur Grundsteinlegung der Pfarrkirche eröffnet. Das historische Schauspiel wurde vom gebürtigen Kaunitzer Burkhard Junker geschrieben. Mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche Kaunitz beendete Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt am Sonntag, den 24.05.1998 die einwöchigen Kirchweihtage.
Am 01.07.1998 übernahm Dr. med. Theodor, Facharzt für Allgemeinmedizin, die Praxis von Totaram Adjodah, der 17 Jahre in Kaunitz tätig war.
Am 07.10.1998 wird in Kaunitz die Einzelhandelsgemeinschaft "EHG Kaunitz" gegründet. Der erste Vorstand setzte sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzende: Maria Lauströer, 2. Vorsitzende: Nicole Brinker, Kassierer: Peter Tegethoff, Schriftführer: Johannes Gehrlach und Pressewart: Frank Brockbals.
Ende Oktober verwandelten sintflutartige, langanhaltende Regenfälle Kaunitz und Umgebung in eine Seenlandschaft. Die Wapel trat über die Ufer und setzte Wiesen und Felder unter Wasser. Auch viele Keller liefen voll. So hatte die Feuerwehr alle Hände voll zu tun.
Erstmals wurde mit Werner Cord-Brüning ein König der St. Hubertus Schützenbruderschaft Kaunitz Bezirkskönig im Bezirk Wiedenbrück des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften.
Die St. Hubertus Schützenbruderschaft Kaunitz feierte ihr 75jähriges Bestehen. Nach dem Festakt in der Schützenhalle wird das große Jubiläums-Schützenfest in der Ostwestfalenhalle gefeiert. Zum Anlaß des 75jährigen Bestehens der St. Hubertus-Schützenbruderschaft Kaunitz wurde die vom Schützenbruder Heinz Busche erstellte Chronik herausgebracht.
Am 31.10 2001 feierte die Kolpingfamilie Kaunitz ihr 75-jähriges Bestehen. Mit einem Festgottesdienst wurde das Jubiläum eröffnet und danach mit einem Fest im Pfarrheim fortgesetzt. Gegründet wurde der Verein als Kath. Gesellenverein Kaunitz.
Der Sozialpädagoge Frank Schwichtenhövel, Mitarbeiter in der Kath. Jugendfreizeitstätte in Verl, ist nun auch für den Kinder- und Jugendtreff im Pfarrheim in Kaunitz zuständig. Am Donnerstag, den 08.11.2001, trafen sich erstmals Jugendliche ab 14 Jahren im Pfarrheim unter Leitung von Frank Schwichtenhövel zum gemeinsamen Klönen und spielen.
Beim Elbe und Elster Hochwasser halfen Kaunitzer Feuerwehrleute in Verls Partnerstadt Annaburg die Wassermassen einzudämmen.
Die Laienspielschar der Kolpingfamilie Kaunitz feierte am 09.11.2002 ihr 75-jähriges Bestehen. An der Jubiläumsfeier nahmen über 100 Gäste teil.
Am 11.01.2003 wurde der von der Dorfgemeinschaft mit viel Eigenleistung renovierte Bahnhof als neuer Treffpunkt eingeweiht. Die Renovierung und Nutzung des im Eigentum der Stadt Verl stehende Bahnhofsgebäude hatte der Haupt- und Finanzausschuss bereits am 14.01.2002 beschlossen.
Beim Bezirkskönigschiessen in Wiedenbrück wird Klaus Rodemann neuer Bezirkskönig.
Pater Josef Dresselhaus, der dem Missionsorden der Weißen Väter angehört, feierte am 10.06.2004 sein goldenes Priesterjubiläum in der Pfarrkirche in Kaunitz. Über 40 Jahre war Pater Josef Dresselhaus in Afrika als Missionar tätig. Bischof Zusa, ein früherer Ministrant von Pater Josef Dresselhaus, war zu dieser Jubiläumsfeier aus der afrikanischen Diözese Malawi angereist. Die Diözese Malawi war der frühere Wirkungskreis von Pater Dresselhaus.
Die neue Fahne wurde am 10 Juli während eines feierlichen Gottesdienstes von Präses Pfarrer Cruse gesegnet. Viele Mitglieder der Bruderschaft und der Gemeinde, sowie befreundete Bruderschaften und Vereine nahmen an der Zeremonie in der Pfarrkirche und später in der Schützenhalle teil.
Im Rahmen eines Gottesdienstes segnete Pfarrer Joachim Cruse am 22. Febr. 2005 die neue Totenleuchte auf dem Platz vor der Marienkirche. "Als ein Zeichen für Leben und Sterben und für ein gelebtes Sterben" steht der ehemalige Bildstock zwischen Kirche, Pfarrheim und Paderborner Str.
Unter Pfarrer Cruse wurde die Marienkirche renoviert. Die auf dem Dachboden der Kirche eingelagerten Ausstattungsgegenstände, die die Künstler und Kunsthandwerker der Wiedenbrücker Schule um 1900 geschaffen hatten, wurden restauriert und kamen an ihren alten Platz zurück. Zusätzlich stiftete die Volksbank Kaunitz mit dem neuen Zelebrationsaltar den neuen Mittelpunkt des Gotteshauses.
Durch den kontinuierlichen Ausbau des Werkes entstehen am Standort Kaunitz bis zum Juli 2020 insgesamt 1046 Arbeitsplätze.
Der Grundschulverband Kaunitz-Bornholte eröffnet in der Grundschule Kaunitz die offene Ganztagsschule. Damit wird den Eltern die Möglichkeit gegeben ihre schulpflichtigen Kinder auch nachmittags bei den Hausaufgaben beaufsichtigen zu lassen.
Der alte neue Hochaltar von St. Marien Kaunitz wurde vom Landschaftsverband Westfalen- Lippe zum Denkmal des Monats Februar 2007 erkoren.
Unter Mitwirkung des Planers Halke Lorenzen bildete sich ein Arbeitskreis, um über die weitere Entwicklung des Dorfes Kaunitz zu beraten. Viele interessierte Bürger/innen und Vereine nahmen an den Arbeitskreissitzungen teil.
Am 28. und 29. April fand das Bezirksschützenfest des Bezirksverbandes Wiedenbrück im Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften bei schönem Frühlingswetter in und an der Ostwestfalenhalle in Kaunitz statt. Die 19 Bruderschaften und Gilden aus dem Bezirk suchten mit Ihren Majestäten den neuen Bezirkskönig, den Bezirksjungschützenkönig, sowie die Bezirksjugend- und Bezirksschülerprinzen. Auch wurden die Bezirkstitel der Fahnenschwenker vergeben.
Den Titel des Bezirkskönigs errang schließlich Dieter Henke von der St. Jakobus Schützenbruderschaft Mastholte. Auch die ausrichtende Kaunitzer Bruderschaft ging nicht leer aus. Sie stellte mit Andre Westermeier den Bezirksjugendprinzen.
An beiden Tagen gab es ein reges Treiben in und an der Ostwestfalenhalle. Die Veranstaltung wurde federführend von den Kaunitzer Jungschützen um Jungschützenmeister Jürgen Füchtemeier geplant und durchgeführt.
Am 18. Januar 2007 fegte der Sturm „Kyrill“ nicht nur über Kaunitz sondern auch über ganz Deutschland hinweg. Unzählige Bäume stürzen um und Dächer werden abgedeckt. Leider sind im ganzen Land auch einige Todesopfer zu beklagen. Die Feuerwehren haben mit den Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und mit Aufräumarbeiten jede Menge zu tun.
Aus dem ehemaligen Kirchhof mit Begräbnisstätte rund um die Kirche wurde ein neuer Dorfplatz zum Verweilen. Neue Pflastersteine, neue Wege und junge Linden (nach altem Vorbild) ließen den neuen Kirchplatz zum Schmuckstück werden.
Am 4. Juli fuhren 2 Busse mit Kaunitzer Gemeindemitgliedern in die Eifel um dem Guss der 4 neuen Bronzeglocken für den Turm der St. Maria Immaculata Kirche bei zu wohnen.
In der Generalversammlung am 08.01.2011 wurde erfolgreich über die Uniform für weiblichen Mitglieder in der Bruderschaft abgestimmt. Beim Kaunitzer Schützenfest marschierten schon knapp 30 Mädchen und Damen im Festzug mit.
Nach knapp drei Jahren Bauzeit wurde am 9.10.2011 die neue Ortsdurchfahrt von Bürgermeister Paul Hermreck eingeweiht. Der Festakt fand auf dem Kirchplatz in Kaunitz statt. Nachdem die letzten Beete und der Kreisverkehr bepflanzt wurden, ist die Paderborner Straße jetzt endlich wieder in beide Richtungen befahrbar. Ca. 1,5 Millionen Euro und so manchen "Autofahrer-Nerv", haben die Maßnahmen gekostet. Im Kreisverkehr erinnern die Wappen von Österwiehe, Liemke und Bornholte an die drei ursprünglichen Gemeinden rund um den Kaunitzer Ortskern.
Das Projekt wurde 2012 von Pater Josef Dresselhaus und Steven Bulambo gegründet. Pater Dresselhaus leistete 40 Jahre Missionarsarbeit in Malawi. Das Land Malawi im Südosten Afrikas hat etwa 19 Millionen Einwohner und ist mit einem Prokopfeinkommen von 350 US Dollern eines der ärmsten Länder der Welt. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort, wird versucht die Lebensbedingungen, des landwirtschaftlich geprägten Landes, mit Hilfe zur Selbsthilfe zu verbessern.
Schon von 1978 bis 1991 vertraten die Gelb-Schwarzen ihre Farben über die Kreisgrenze hinaus in der Bezirksliga, in der man mehrmals den Aufstieg in die Landesliga verpasste. Nach zwischenzeitlichen Ab- und Aufstiegen konnte man 2012 den Aufstieg in die Landesliga feiern.
Mit dem 179. Schuss holte Hubertus Förster die Reste des Adlers aus dem Druffeler Kugelfang und setzte sich gegen die Regenten der anderen 18 Bruderschaften durch.
Am 13. März 2016 wurde in der Pfarrkirche zu Kaunitz die neue Orgel mit einer feierlichen Messe eingeweiht. In gut einem Jahr wurde die renovierungsbedürftige Orgel von der Orgelbau-Meisterwerkstatt Kampherm saniert. Knapp 300.000 € kostete die neue Orgel. Bis auf 15.000 € Zuschuss vom Erzbistum, hat die Kirchengemeinde die verbleibenden 285.000,00 € selbst aufgebracht. Von vielen vorher als unmöglich abgetan, von Pfarrer Cruse jedoch realisiert. Der Pfarrer dankte allen, die sich an der Realisierung der wunderschönen Orgel mit Taten und insbesondere mit Spenden beteiligt haben.
Da nach einer Überprüfung des Schießstandes in 2015 die Voraussetzungen für einen sicheren Schießbetrieb nicht mehr gegeben waren, und eine Schließung der 1989 erbauten Sportstätte drohte, bestand unverzüglicher Handlungsbedarf. Schon auf der Generalversammlung im Januar 2016 stellte Brudermeister Peter Lichtenauer die vom Vorstand ausgearbeiteten Pläne einschließlich Finanzierungskonzept vor. Fast 1500 Helferstunden koordinierte “Bauleiter“ Klaus Laustroer in den zehn Wochen bis zur Fertigstellung. Der Schießstand bekam ein neues Dach, 350 Quadratmeter Fliesen, eine neue schmucke Theke, neu gestaltete Wände, eine neue Beleuchtung, neue Toiletten und zu guter Letzt natürlich eine neue, bis ins letzte Detail geplante, elektrische Schießanlage. Die ca. 180.000 € Umbaukosten wurden durch 20.000 € Spenden, 55.000 € Zuschüsse und einem Darlehen von 105.000 € finanziert.
Die in drei Bauabschnitte aufgeteilten Arbeiten an der Grundschule Kaunitz wurden fertiggestellt und kosten ca. 3,5 Millionen Euro. Hierbei wurden in den ersten beiden Bauabschnitten der Neubau des Verwaltungstraktes und der Umbau des OGS Gebäudes fertiggestellt. Im dritten Bauabschnitt wurden die 8 Klassenräume saniert. Jeder Klassenraum ist rd. 65 qm groß.
Nach mehreren Jahren Planung und eineinhalb Jahren Arbeit zog die Feuerwehr Kaunitz unter der Leitung von Löschzugführer Marcel Busche im Dez. 2019 in den Neubau auf der anderen Straßenseite. Anfangs sollte das 40 Jahre alte Gerätehaus modernisiert werden. Aus Kostengründen entschied man sich dann aber für einen Neubau. Die neue Fahrzeughalle enthält 6 Stellplätze, eine Lagerhalle und eine Waschhalle. Im Erdgeschoss befinden sich Verwaltung, Umkleiden, WCs und Sanitärräume. Im Obergeschoss gibt es einen Schulungsraum mit Teeküche. Im Außenbereich gibt es Stellplätze für 38 PKW's. Der ca. 50 Meter lange und 7,50 Meter hohe Komplex kostete insgesamt rd. 4,6 Millionen Euro.
Seit August 2018 wurde am neuen, 520 Quadratmeter großen Vereinsheim gebaut. Ein Großteil des Baues ist dabei in Eigenleistung entstanden. Das neue Zuhause des FC Kaunitz wurde von der Stadt mit 500.000 Euro bezuschusst. Der 480 Mitglieder zählende Verein, hat damit wesentlich bessere Voraussetzungen für seine 16 kickenden Mannschaften geschaffen. Die alten Umkleideräume aus dem Jahr 1986 an der Schule, waren zu klein geworden und entsprachen teilweise nicht mehr dem heutigen Standard. Vorangegangen ist bei all der geleisteten Arbeit der FCK-Vorsitzende, Wigbert Erichlandwehr. Ca. 2000 von insgesamt 20.000 Arbeitsstunden hat er dabei geleistet. Hierfür wurde er von seinen Vereinskameraden für den Heimatpreis 2023 der Stadt Verl vorgeschlagen, bei dem er den 3. Platz belegte.
Am 29.08.2021richten die Städte Rietberg, Verl und Schloss Holte- Stukenbrock erstmals den Grafschaftslauf aus. Der Lauf startet vom Gut Rietberg, führt dann an der Kaunitzer Kirche vorbei, und endet nach ca. 29 km am Holter Schloss.
Im April zieht der Elli Markt von der Fürstenstraße in den Neubau, auf dem ehemaligen Areal der Feuerwehr, an der Paderborner Straße. Auf über 1500 Quadratmetern bietet der neue Elli Markt fast doppelt soviel Verkaufsfläche und beschäftigt in Zukunft ca. 50 Mitarbeiter/innen.
Nach 25 Jahren in Kaunitz geht der 69 jährige Pfarrer Joachim Cruse in den wohlverdienten Ruhestand. Der gebürtige Krefelder Benedikt Kickum wurde am 14. August mit einem feierlichen Freilichtgottesdienst offiziell in sein Amt als Pastor im Pastoralen Raum am Ölbach eingeführt.
Der von der Stadt Verl ausgelobte Heimatpreis wird 2021 an die vier Schützenvereine im Stadtgebiet verliehen. Bürgermeister Michael Esken dankte der Verler Schützenfamilie für ihre ehrenamtlich gestaltete Arbeit zur Förderung von Tradition und Gemeinschaft. In seiner Laudatio stellte Michael Esken besonders heraus, dass die Schützenfeste zwar die Höhepunkte eines jeden Vereinsjahres seien, aber das Engagement in den Vereinen das ganze Jahr über zu spüren ist. Für die Kaunitzer Hubertusschützen arbeitete Ehrenbrudermeister Peter Kulik die Bewerbung für den mit 5000Euro dotierten Heimatpreis aus. So konnten sich jetzt der Bürgerschützenverein Verl-Bornholte-Sende, die St. Hubertus Schützengilde Verl, die St.Georg-Schützenbruderschaft Dreiländereck und unsere St.Hubertus Schützenbruderschaft Kaunitz über jeweils 1250 Euro freuen.
Frank Brockbals führt die inzwischen moderne LVM-Versicherungsagentur bereits in der vierten Generation. Mit der Gründung des Versicherungsvereins durch den Westfälischen Bauernverband im Okt. 1896 wurde sein Urgroßvater, Aloisius Brockbals, erster Vertrauensmann des Versicherungsvereins im Nebenerwerb. Er war zuständig für die Region Liemke / Kaunitz. Nur zwei von zur Zeit landesweit rd. 2.300 Versicherungsbüros können von sich behaupten, dass das Versicherungsbüro 125 Jahre im Familienbesitz geblieben ist.
Fußball Landesligist gewinnt zum ersten Mal den Kreispokal. Die Mannschaft von Trainer Maik Uffelmann wird seiner Favoritenrolle gerecht und gewinnt beim B Ligisten deutlich mit 6:0.
Als Ende 2020 Dr. Theodor in den wohlverdienten Ruhestand ging, stand Kaunitz plötzlich ohne Nachfolger da. Eine sicher geglaubte Übernahme der Praxis scheiterte aus finanziellen Gründen. Um so erfreulicher war dann Anfang des Jahres die Nachricht, dass in den bisherigen Räumen der Kreissparkasse Wiedenbrück, Filiale Kaunitz, Alter Schulhof, die Gemeinschaftspraxis C/O Medic eröffnet wurde.
Nachdem Steffi Peterhanwahr schon 2013 als erste Königin (Königin mit dem Rang eines Königs) die Hubertusschützen regierte, tat ihr dieses 2018 Sportschützin Sylvia Vredenburg gleich. 2019 schoss dann Anika Peterhanwahr als erste Dame den Jungschützenvogel aus dem Fang. 2022 war es dann ,nach einer Schießpause, Steffi Peterhanwahr, die den kompletten Korpus auf die Vogelwiese fallen ließ. Nach Alois Brinktrine (1971) und Alfons Hemeschemeier (1975) ist sie somit “der dritte Kaiser“ im Kaunitzer Schützenverein.